Ein letztes Mal Berufserfahrung weitergeben

02. Juli 2019: Aktivseniorin Irmgard Bach gibt nach elf Jahren letzte ehrenamtliche Sprechstunde.
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Erlangen. Zum zweiten Mal in den Ruhestand geht Aktivseniorin Irmgard Bach aus Möhrendorf. Die 74-Jährige hat am Montag ihre letzte Sprechstunde für die Aktivsenioren Bayern abgehalten. Seit 2008 hat sie für den Landkreis Erlangen-Höchstadt Erfahrungen aus ihrem eigenen Berufsleben als Vertrieblerin im Bereich Export bei der Baiersdorfer Firma Eisen weitergegeben und Interessierte ermutigt, sich selbständig zu machen. Seit acht Jahren bietet sie auch für Erlangerinnen und Erlanger eine Sprechstunde an.

„Fels in der Brandung“
Für ihre ehrenamtliche Leistung haben die Wirtschaftsförderer Thomas Wächtler (ERH) und Harald Bretting (ER), ihr kleine Präsente, eine Orchidee, einen Bocksbeutel und ein Buch, überreicht. „Irmgard Bach war der sprichwörtliche Fels in der Brandung für Gründungswillige. Sie hat ihre Erfahrung gern weitergegeben und Neues gewagt. Sie hat sogar selbst unser Existenzgründerseminar besucht und danach allen Interessenten ans Herz gelegt“, berichtet Landkreis-Wirtschaftsförderer Thomas Wächtler. „Seit elf Jahren hören wir keine Klagen. Sie nimmt uns viel Arbeit ab, gerade im Bereich der Existenzgründungen“, fügt Stadt-Wirtschaftsförderer Harald Bretting hinzu. „Hoffentlich bekommen Sie einen Haufen Gewerbesteuer“, scherzte Irmgard Bach fast verlegen. Am liebsten erinnert sie sich an die Beratung zweier junger Frauen, die eine führte eine Blindenschule, die andere wollte sich als Steuerberaterin selbständig machen. „Beide wussten genau, was sie wollten. Wir haben später einmal telefoniert und für beide ist es super gelaufen“, freut sich Irmgard Bach noch heute. Solche Erfolge und die große Bandbreite an Ideen und Persönlichkeiten hat sie an ihrem Ehrenamt sehr geschätzt.

Neues Projekt angefangen
Nach elf Jahren möchte Irmgard Bach wieder etwas Neues wagen. Die Möhrendorferin engagiert sich in einem neuen Aktivsenioren-Projekt für Kinder. Mithilfe eines Computer-Leselernprogramms, das ein Kollege geschrieben hat, übt sie mit drei bis vier Grundschulkindern einmal in der Woche Lesen. „Mit jedem Kind verbringe ich 45 Minuten. Viele dürfen zuhause noch nicht an den Rechner, ihnen macht das Lesen am Computer viel Spaß“, strahlt sie. Viel Spaß macht auch ihrem Nachfolger Dr. Josef Trott seine neue Aufgabe. „Ich bin zwar erst seit einem Dreivierteljahr dabei, will aber zu der Gesellschaft etwas beitragen. Ich hoffe, dass ich vielen Leuten weiterhelfen kann“, sagt der ehemalige Projektmanager des bekannten Erlanger Großkonzerns. Ein erstes Ziel hat er sich bereits gesteckt – genauso lange durchzuhalten wie Vorgängerin Irmgard Bach.