„Einfach miteinander“
Erlangen. Gleichberechtigt und selbstbestimmt: Alle Jugendlichen im Landkreis Erlangen-Höchstadt sollen unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder von körperlichen Beeinträchtigungen am Zusammenleben in Schule und Freizeit teilhaben. Das ist das Ziel des Inklusionsprojektes „Einfach miteinander“ der Bildungsregion Erlangen-Höchstadt, der Lebenshilfe Erlangen-Höchstadt, der Lebenshilfe Erlangen und des Kreisjugendrings Erlangen-Höchstadt. Um dem Ziel trotz Abstandhalten näher zu kommen, haben die Verantwortlichen des Projektes Info-Flyer entworfen und eine Homepage in einfacher Sprache erstellt – mit Vorbildcharakter. Landrat Alexander Tritthart freut sich, dass das Projekt gut anläuft und schätzt die gute Zusammenarbeit der beiden Lebenshilfen und des Kreisjugendrings als „sehr wertvolle Kooperation für die Inklusion in der Region“.
Normalität im Umgang miteinander
Das Projekt bindet junge Menschen mit Behinderung im Alter von 14 bis 20 Jahren als Profis ein, die „einfach miteinander“ umgehen lernen. Um Werte und Normen inklusiver Bildung zu vermitteln, fungieren sie quasi als Experten in eigener Sache. Ziel ist, Freizeitwünsche junger Erwachsener zu verwirklichen und Interessen zwischen den Jugendlichen und Trägern der Jugendarbeit zu vermitteln. Dazu stehen Tobias Fahrmeier von der Lebenshilfe Erlangen-Höchstadt und Christian Keuchl von der Lebenshilfe Erlangen regelmäßig im Austausch mit jungen Erwachsenen. Tamara Küller vom Kreisjugendring Erlangen-Höchstadt steht in Kontakt mit Vereinen und Trägern von Jugendeinrichtungen, um bisherige inklusive Erfahrungen abzufragen und Unterstützung gezielt anzubieten.
Inklusion im Netz und zum Anfassen
Wer die Internetseite www.einfachmiteinander.de aufruft, stellt schnell fest: Die Begrüßung erfolgt in einfachen, großen Lettern, als einfache Sprache bezeichnet. Erst wer sich durch das Menü klickt, bekommt das Projekt auch in Alltagssprache erklärt. „Normalerweise ist es andersherum: Beim Aufrufen einer Seite muss bewusst die Option `einfache Sprache´ ausgewählt werden. Das führt häufig dazu, dass viele diese Funktion nicht kennen und deswegen weiterlesen, weil es ihnen zu kompliziert ist. Das wollen wir nicht“, erklärt Tobias Fahrmeier. Alle erreichen zu können, bedeute Barrieren zu erkennen und abzubauen. Sprache sei dabei oft die erste Hürde und das nicht nur für Menschen mit Behinderung. Deshalb planen die Verantwortlichen den Flyer in Alltagssprache mit Comicmotiv um eine Karte in einfacher Sprache zu ergänzen. „Für die Jugendlichen soll vor allem klar sein: Wir wollen mit dir zusammen Freizeitwünsche erfüllen“, beschreibt Keuchl die Idee. Sorgeberechtigten und Fachkräften dient ein zusätzliches Faltblatt mit weiteren Informationen zu dem Projekt.