Stadt und Landkreis bekommen Hebammenzentrale

13. Dezember 2018: Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml übergibt Förderbescheid in Erlangen.
Hebammenzentrale.JPG

Erlangen. Hebammen in der Stadt Erlangen und dem Landkreis Erlangen-Höchstadt bekommen Rückenwind: Am Donnerstag, 13. Dezember 2018, hat die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml im Landratsamt Erlangen-Höchstadt der Stadt Erlangen den Förderbescheid für das „Zukunftsprogramm Geburtshilfe“ übergeben. Huml betonte: "Mir ist es wichtig, dass alle Mütter in Bayern die Betreuung durch Hebammen bekommen, die sie brauchen. Deshalb unterstützen wir die Kommunen dabei, die wohnortnahe Geburtshilfe zu erhalten. Das Erlanger Kooperationsprojekt zwischen Stadt und Landkreis ist ein gelungenes Beispiel für die interkommunale Zusammenarbeit im Bereich der Geburtshilfe.“

Mehr Zeit für Praxis statt am Schreibtisch
Von dem Förderbescheid profitieren vor allem die Hebammen und Schwangeren in Landkreis und Stadt: Mit den Fördergeldern in Höhe von rund 61.000 Euro entsteht eine Hebammenzentrale. Sie koordiniert künftig die Termine der freiwillig teilnehmenden Hebammen und entlastet sie bei der Büroarbeit. „So können sie sich auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren und noch effizienter arbeiten – eine Win-win-Situation für alle “, freut sich Landrat Alexander Tritthart. „Mit der Hebammenzentrale verfügen wir in puncto Geburtshilfe über ein Alleinstellungsmerkmal in Bayern“, ergänzt Erlangens 2. Bürgermeisterin Susanne Lender-Cassens.

Idee gut aufgenommen
„Höchste Zeit für eine Lösung“,  findet auch Dr. Frank Neumann, Leiter des Gesundheitsamtes für Stadt und Landkreis. Die größte Herausforderung sieht er darin, das immer knapper werdende Personal effizient einzusetzen. „Wir brauchen dringend ein gutes Ressourcenmanagement, sonst schaffen wir das nicht“, unterstreicht er. Für die Bewerbung um die Förderung haben er und Sebastian Gmehling, Geschäftsstellenleiter der Gesundheitsregionplus für den Landkreis eng mit Hebammen zusammengearbeitet, zugehört und ihre Bedarfe analysiert. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass viele Hebammen bei der Hebammenzentrale mitmachen möchten“, sagt Gmehling. „Für die Familien soll es einfacher werden, eine Hebamme zu finden, ohne, überspitzt gesagt, 20 Personen von einer alten Liste abtelefonieren zu müssen“, sagen Ricarda Luschtinetz und Valentina Kohlmann, Kreissprecherinnen des Landesverbandes der Deutschen Hebammen (DHV). Für die Hebammen erhoffen sie sich, dass die Zentrale Freiberuflichkeit attraktiver macht und sich wieder mehr Personen dafür entscheiden. Daher freuen sich Hebammen aus Stadt und Land bereits auf das Frühjahr 2019: Dann soll die Zentrale an den Start gehen – mit Rückenwind aus dem Ministerium, den Kommunen, der Gesundheitsregion und aus der Praxis.