Die weiße Frau von Schloss Adelsdorf

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Der Ort: Im Innenhof von Schloss Adelsdorf steht die 1765 aus Sandstein errichtete evangelische Schlosskapelle.

Die Geschichte: Im Herbst 1736 ist die Hausiererin Ursula Hützler aus Fürth in Adelsdorf unterwegs um Bürsten zu verkaufen. Die Tochter des Schulmeisters kommt zum Gerichtsdiener und zeigt an, dass die Hausiererin bei ihr im Haus ein seidenes Halstuch gestohlen hat. Ursula Hützler wird verhaftet und verhört und dies zeitweise im Beisein des Freiherren und des Schlossverwalters. Weil die scheinbar verstockte Frau den Diebstahl nicht gestehen will, wird sie mit einem Ochsenziemer traktiert. Es gehen so an die 100 Schläge auf die Frau nieder, als sie zusammenbricht. Man versucht sie mit großen Mengen Branntwein und „Hällischem Goldwasser“, eine Art Wundermedizin der damaligen Zeit, wiederzubeleben. Vergeblich! Ursula Hützler lebt nicht mehr. Man schafft ihre Leiche ins Armenhaus. Die Armenhäusler sehen die Striemen und blauen Flecken am Körper der Frau und rufen erbost die Dorfbewohner herbei. „Der Anselm“, der im Dorf unbeliebte Freiherr, „hat das Mensch totschlagen lassen“. Die Empörung im Dorf über die Willkür des Freiherrn ist groß. Ein kaiserliches Gericht nimmt sich der Sache an. 1737 ergehen die Urteile gegen den Freiherrn, den Schlossverwalter und den Gerichtsdiener, der die Schläge ausführte. Anselm von Bibra wird zur Zahlung in einer Geldstrafe in Höhe von 200 Reichstalern zu „mildtätigen Zwecken“ verurteilt. Mit einem Teil dieses Geld wird 1765 die evangelische Schlosskapelle errichtet. Die unschuldig zu Tode gebrachte Hausiererin – sie hatte das Halstuch nicht gestohlen – soll als „weiße Frau“ im Schloss umgehen.

Quelle: Michael Graf Matuschka: Schloss Adelsdorf.

Im Herbst des Jahres 1736 zieht ein düsterer Schatten über das fränkische Adelsdorf. Die Hausiererin Ursula Hützler, eine einfache Frau aus Fürth, durchstreift das Dorf, um Bürsten zu verkaufen. Doch was als gewöhnlicher Tag beginnt, endet in einer Tragödie, die das Dorf für immer prägen wird.

Die Tochter des Schulmeisters erhebt schwerwiegende Anschuldigungen: Ursula soll ein seidenes Halstuch gestohlen haben. Schnell wird die wandernde Händlerin verhaftet und vor Gericht gebracht. Der Schauplatz der Verhöre ist kein geringerer Ort als das Schloss Adelsdorf selbst. Hier, im Beisein des mächtigen Freiherrn Anselm von Bibra und seines Schlossverwalters, beginnt ein grausames Kapitel.

Ursula Hützler beteuert ihre Unschuld. Doch ihre Worte verhallen ungehört. Der Gerichtsdiener greift zum Ochsenziemer – ein Werkzeug der Gewalt, das an diesem Tag zum Instrument des Todes werden soll. Schlag um Schlag prasselt auf die Frau nieder. Hundert Hiebe zählt man, bis ihr Körper unter der Qual zusammenbricht. Die Herren des Schlosses versuchen noch, sie mit Branntwein und einer damals als Wundermittel gepriesenen Flüssigkeit namens „Hällisches Goldwasser“ wiederzubeleben. Doch es ist zu spät: Ursula Hützler stirbt.

Ihr lebloser Körper wird ins Armenhaus gebracht. Dort entdecken die Bewohner die grausamen Spuren der Misshandlung – Striemen und blaue Flecken zeugen von der brutalen Behandlung. Empörung erfasst das Dorf wie ein Lauffeuer. „Der Anselm hat das Mensch totschlagen lassen!“, heißt es unter den Dorfbewohnern. Der Freiherr, ohnehin unbeliebt, steht am Pranger der öffentlichen Meinung.

Ein kaiserliches Gericht wird eingeschaltet, und 1737 fällt das Urteil: Der Freiherr Anselm von Bibra wird zu einer Geldstrafe von 200 Reichstalern verurteilt – eine Summe, die „mildtätigen Zwecken“ zugutekommen soll. Mit einem Teil dieses Geldes wird 1765 die evangelische Schlosskapelle errichtet, die bis heute im Innenhof des Schlosses steht.

Doch Ursula Hützlers Geschichte endet nicht mit ihrem Tod. Die unschuldig zu Tode gebrachte Frau soll als „weiße Frau“ im Schloss umgehen – ein gespenstisches Mahnmal für die Grausamkeit und Willkür jener Zeit. Ihr Geist erinnert daran, dass auch hinter den Mauern prächtiger Schlösser dunkle Geheimnisse lauern können.

Quelle: Michael Graf Matuschka: Schloss Adelsdorf - überarbeitet mit Perplexity (KI)

Im Herbst 1736 passierte in Adelsdorf in Franken etwas Schlimmes.

Eine Frau namens Ursula Hützler aus Fürth verkaufte Bürsten im Dorf.
Plötzlich beschuldigte die Tochter des Lehrers sie, ein Seidentuch gestohlen zu haben.
Ursula wurde festgenommen und vor Gericht gebracht.

Was passierte vor Gericht?

  • Der Freiherr Anselm von Bibra und sein Schloss-Verwalter leiteten das Gericht.
  • Ursula beteuerte ihre Unschuld, aber niemand hörte ihr zu.
  • Ein Gerichtsdiener schlug sie hundertmal mit einem Ochsenziemer.
  • Man versuchte, sie mit Branntwein und „Hällischem Goldwasser“ zu retten – vergeblich.

Nach ihrem Tod:

  • Ihr Körper zeigte schlimme Spuren der Gewalt.
  • Die Dorfbewohner waren wütend und sagten: „Der Anselm hat sie töten lassen!“
  • Ein Kaiserliches Gericht verurteilte den Freiherrn 1737 zu einer Geldstrafe.
  • Mit dem Geld wurde 1765 eine kleine Kapelle im Schloss gebaut.

Die Legende der „Weißen Frau“:
Heute sagt man, Ursulas Geist spukt im Schloss.
Sie erinnert daran, dass auch prächtige Schlösser dunkle Geheimnisse verbergen.

Quelle: Michael Graf Matuschka: Schloss Adelsdorf - überarbeitet mit Perplexity (KI)

Im Herbsd 1736 hod die Färdder Hützlers Ursul in Adlsdorf Börschdn verkaafd. Die Dochder vom Schulmasder had behaubd, dass die Hausiererin bei erna a deiers Halsduch gschdoln hädd. Die Hützlerin is deswecha verhafdd un verhörd worn. Weil sie den Diebstahl ned had zugem wolln, is sie mid aam Ochsenziemer dragdierd worn. Wecha die Schläch auf die Fraa is sie zammbrocha. Ma hod versuchd sie mid Branndwein und am „Hällischen Goldwasser“, so a Oard Wundermedizin der damalichen Zeid, wiederzubeleben. Had ned geglabbd, sie is gschdorrm. Ihr Leich hams ins Armenhaus gschaffd. Die Armenhäusler ham die Striema und blaua Fleggn gseng und die Dorfbewohner grufn. „Der Anselm“, des wor der im Dorf unbeliebde Freiherr, „had des Mensch dodschlogn lassen“. Die Embörung im Dorf wor freili gruuß. A kaiserliches Grichd hod sich der Sach ognumma. 1737 san der Freiherr, der Schlossverwalder und der Grichdsdiener, der die Schläch ausgführd hod, verurdeild worn. Anselm von Bibra hod a Geldstrof in Höh vo 200 Reichsdalern zu „milddätigen Zweggn“ zohln müssn. Mid am Deil vo dem Geld is 1765 die Schlosskabelln baud worn.
Die unschuldiche Hützlers Ursl – sie hod des Halsduch nämlich gor ned gestohln – soll als „weißa Fraa“ im Schloss rumgehn.

Quelle: Michael Graf Matuschka: Schloss Adelsdorf - ins Fränkische übertragen (eigene Übertragung)