Das Grauen in den Ruinen von Schloss Scharfeneck
Der Ort: An der ERH 5 Richtung Baiersdorf hinter der Brücke über die Regnitz auf der linken Seite befindet sich ein Gedenkstein nebst Mauerresten für das einstige Schloss Scharfeneck.
Die Geschichte: „Hart an Baiersdorf zwischen Forchheim und Nürnberg sieht man von Nürnberg kommend ganz nahe der ersten Stadt zur mitten in dem grünen Thale der Rednitz ein altergraues Ruinenschloss, vier Stockwerke hoch mit vielen Fenstern. Dieses Schloss hieß Scharfeneck, gehörte einst als Sommerlustort einem Abt, und barg in seinen Tiefen grauenvolle Kerker, in denen mancher Gefangene schmachtet und verschmachtete, und weil diese Armen so scharf behandelt wurden, nannte das Volk das Schloss Scharfeneck: das scharfe Eck und nennt es noch so. In der Ruine soll es gar nicht geheuer sein, zumal in der Mittags- und Mitternachtsstunde. Neugierige werden mit Steinen geworfen oder durch Spukgestalten erschreckt, daher meidet das Volk den öden und verrufenen Bau.
Im markgräflichen Kriege, da der wilde Brandenburger Markgraf Albrecht Alcibiades die Lande verheerte, hatte er das Schloss als Eigentum inne und drangsalierte von da aus die Umgebung weit und breit. So brannte er auch Kunreuth, das Schloss, welches zwei Herren von Eggloffstein verteidigten, da sie es aber nicht halten konnten, so kapitulierten sie auf freien Abzug der Besatzung, und räumten die Burg; der Markgraf aber ließ achtzig Landsknechte sothaner Besatzung festnehmen, berief den Burgkaplan und gebot diesem, diese Männer zu absolvieren. Als dies geschehen war, ließ er auf einem langen Gang der Burg die achtzig aufhenken, einer hinter dem anderen, deshalb heißet der Gang noch bis heute der Totengang. Darnach nahm der Markgraf den Pfaffen und ließ ihn vor dem Schloss an der großen Linde, die noch steht, gleichermaßen auch henken; heißt noch die Pfaffenlinde. Die beiden Ritter von Egloffstein, welche glücklicherweise entkommen waren, nahmen aber für diesen schändlichen Mord eine empfindliche Rache an dem grausamen Markgrafen; sie sammelten neues Volk, ersahen ihre Zeit und berannten Schloss Scharfeneck, nahmen es und brannten es aus, dass auch nicht ein Balken darin unverkohlt blieb. Nun steht der einsame Steinbau noch immer da, und „in den öden Fensterhöhlen - wohnt das Grauen“.
Zitiert nach: Ludwig Bechstein: Deutsche Märchen und Sagen
An der ERH 5, Richtung Baiersdorf, liegt der unscheinbare Gedenkstein eines einst stolzen Bauwerks: Schloss Scharfeneck. Doch hinter diesem Stein verbirgt sich eine Geschichte voller Schrecken, Gewalt und Vergeltung.
Das Volk nannte es „das scharfe Eck“ – nicht wegen seiner Architektur, sondern wegen der grauenvollen Keller, in denen mancher Gefangene schmachtete und verschmachtete.
Die düstere Legende von Schloss Scharfeneck erreichte ihren Höhepunkt während des markgräflichen Krieges. Der berüchtigte Brandenburger Markgraf Albrecht Alcibiades machte das Schloss zu seiner Basis und terrorisierte von hier aus die umliegende Region. Schloss Kunreuth wurde von ihm belagert und schließlich eingenommen. Die Kapitulation der Verteidiger brachte jedoch keine Gnade: Achtzig Landsknechte wurden auf Befehl des Markgrafen in einem langen Gang nacheinander gehängt – ein Ort, der seither als „Totengang“ bezeichnet wurde. Selbst der Burgkaplan, welcher den Gehängten zuvor die Absolution erteilt hatte, entging dem Schicksal nicht: Er wurde an einer großen Linde vor dem Schloss ebenfalls gehängt, die fortan „Pfaffenlinde“ hieß.
Doch die Grausamkeiten des Markgrafen blieben nicht ungesühnt. Zwei Ritter von Egloffstein, denen die Flucht gelungen war, sammelten Truppen und schlugen zurück. Sie belagerten Schloss Scharfeneck, nahmen es ein und brannten es bis auf die Grundmauern nieder. Kein Balken blieb auf dem anderen und das einstige Machtzentrum verkam zur Ruine.
Heute steht nur noch ein einsamer Gedenkstein an der Stelle des ehemaligen Schlosses.
Scharfeneck mag verschwunden sein, doch seine Geschichte hallt nach – ein düsteres Echo aus einer Zeit voller Gewalt und Vergeltung.
Zitiert nach: Ludwig Bechstein: Deutsche Märchen und Sagen - überarbeitet mit Perplexity (KI)
Ein Gedenkstein erinnert
An der Straße ERH 5 in Richtung Baiersdorf steht ein kleiner Stein. Dieser Stein erinnert an das frühere Schloss Scharfeneck. Heute sieht man nur noch den Stein. Aber früher gab es hier ein großes Gebäude mit einer schlimmen Geschichte.
Warum heißt es „Scharfeneck“?
Die Menschen nannten das Schloss „Scharfeneck“. Das lag nicht an der Form des Gebäudes. Sondern an den schrecklichen Kellern. In diesen Kellern wurden Gefangene festgehalten. Viele starben dort.
Der schlimme Markgraf
Im 16. Jahrhundert benutzte der Markgraf Albrecht Alcibiades das Schloss als Basis. Von dort aus griff er andere Orte an. Er belagerte zum Beispiel Schloss Kunreuth. Als die Verteidiger aufgaben, zeigte er kein Mitgefühl: 80 Soldaten ließ er in einem langen Gang aufhängen. Dieser Gang wurde später „Totengang“ genannt. Auch der Priester des Schlosses wurde getötet. Er wurde an einem Lindenbaum aufgehängt. Der Baum hieß danach „Pfaffenlinde“.
Rache und Zerstörung
Zwei Rittern gelang die Flucht. Sie sammelten Soldaten und griffen Schloss Scharfeneck an. Sie eroberten das Schloss und brannten es komplett nieder. Danach war nur noch eine Ruine übrig.
Heute
Jetzt gibt es nur noch den Gedenkstein. Das Schloss ist verschwunden. Aber die Geschichte bleibt – als Erinnerung an eine gewalttätige Zeit.
Zitiert nach: Ludwig Bechstein: Deutsche Märchen und Sagen - überarbeitet mit Perplexity (KI)
Wennsd auf der ERH 5 Richtung Baiersdorf färsd is hinder der Brügg über die Rengerz auf der lingnn Seidn a Gedenkschdaa für das ehemohliche Schloss Scharfnegg.
In „Deutsche Märchen und Sagen“ wird erzähld, was es mid dem Schloss auf sich hod: Damals wor da a Ruinaschloss, vier Stoggwerch hoch mid viele Fensder. Des Schloss hod Scharfnegg gheißn und do hods grauenvolle Keller gem, in dena mancher Gfangene gschmachded hod. Und weil diese Armen so scharf behandeld worn sin, had des Volg das Schloss „Scharfenegg“ gnannd: das scharfe Egg und nennts noch heid so. In der Ruine soll es gor ned gheuer sein, vor allem in der Middags- und Middernachdsstundn. Neugieriche werrn mid Schdaa bworfen oder durch Spuggeschdaldn erschreggd, deswecha meided das Volg den öden und verrufena Bau.
Im markgräflichen Griech, wo der wilde Brandenburger Markgraf Albrecht Alcibiades ghausd hod, had dem des Schloss ghörd und vo do aus had er die Umgebung drangsalierd. Der had auch des Kunreuder Schloss abbrennd, des zwaa Herrn vo Eggloffschdaa verdeidichd ham. Die konndns aber ned haldn, deswecha hams auf frein Abzuch der Besadzung kabidulierd und die Burch grammd. Der Markgraf hod aber achtzich Landsknechd vo derer Besatzung festnehma lonn, den Burchkablaan ghold und dem befohln, den Männern die Absoludsion zu erdeiln. Wo des geschehn wor, had er sie auf am langa Gang der Burch aufhänga lann, einer hinderm annern, deswecha haaßd der Gang noch bis heud der Doodngang. Danach had der Markgraf den Pfaffen vor dem Schloss an der großn Lindn genauaso aafghängd. Heißd noch „die Pfaffenlinde“. Die beiden Ridder vo Egloffschdaa, die zum Glügg endkomma sin, ham sich aber an dem grausamen Markgrafen grächd: sie ham neua Leud zamgrufn, aufn richdign Zeidbungd gwardd und Schloss Scharfnegg eignomma und ausbrannd, dass ned ein Balgn aufm annern bliem is. Etzadla steht der einsame Steinbau noch immer do - und „in die öden Fensterhöhlen wohnd des Grauen“.
Zitiert nach: Ludwig Bechstein: Deutsche Märchen und Sagen - ins Fränkische übertragen (eigene Übertragung)
