Der unehrenhafte Tod des Niklas III, Muffel von Eschenau

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Der Ort: Für die Pfarrkirche St. Bartholmäus in Eschenau hat Niklas III. Muffel bei einer Romreise 1452 einen Ablassbrief ausgestellt bekommen.  

Die Geschichte: Die Muffel waren eine bedeutende Nürnberger Patrizierfamilie, die  Besitz in Eschenau und Ermreuth hatte. Niklas III. Muffel (1409 - 1469) hatte eine Reihe hoher Ämter inne: Er war Pfleger zweier Klöster, Alter Bürgermeister, Gesandter beim Schwäbischen Bund, dem Markgrafen und dem Kaiser, und Losunger (= Verwalter der städtischen Steuern).

Niklas Muffel galt als sehr fromm, er machte bedeutende Stiftungen und besaß viele Reliquien. 308 sollen es gewesen sein und Muffel soll sehr bedauert haben, nicht für jeden Tag des Jahres eine Reliquie zu besitzen. 1468 gerät Muffel in Finanznot. Die möglichen Gründe: Seine Ausgaben für Stiftungen und Reliquien, der Konkurs seines Kompagnons Anton Paumgartner, die Kosten für den Wiederaufbau der im Markgrafenkrieg teilweise zerstören Dörfer Eschenau und Ermreuth oder Verschwendungssucht. Muffel muss Darlehen aufnehmen. Er verpfändet einen Teil von Eschenau und verkauft Ermreuth. In dieser Notlage soll Muffel in fremde Kassen gegriffen haben. Beim Verlassen der Losungsstube sollen ihm Goldtaler aus dem Mantelärmel gefallen sein, im Heilig-Geist-Spital soll es gleich ein Säckchen mit Gulden gewesen sein, das er an sich nahm, auch im Kloster St. Klara fehlte Geld. Im Frühjahr 1469 wird Muffel zudem beschuldigt Geheimnisverrat begangen zu haben. Im Rat hat Muffel viele Feinde, die seinen Untergang sehen wollen und diesen nun betreiben.

Ungeachtet seiner  großen Verdienste um die Reichstadt Nürnberg wird Muffel verhaftet und gefoltert. Er legt ein Geständnis ab, das er widerruft. Nach einem aufsehenerregenden Prozess wird er zum unehrenhaften Tod am Galgen verurteilt. Die Hinrichtung findet am  28. Februar 1469 statt. Nach drei Tagen am Galgen bringt man Muffels Leiche nach Eschenau zur Beerdigung. Die Linie der Muffel auf Eschenau stirbt im 18. Jahrhundert aus.

Quelle: Heinz Uebertwerch: Das „Muffel-Lied“ nach Rochus Freiherr von Liliencron 1865.

In den Annalen der Nürnberger Kriminalgeschichte sticht – aus Eckentaler Sicht - ein Name besonders hervor: Niklas III. Muffel. Ein Mann, dessen Aufstieg und Fall die Stadt erschütterte und bis heute Rätsel aufgibt.

Geboren 1409 in eine der bedeutendsten Patrizierfamilien Nürnbergs, war Muffel Pfleger zweier Klöster, Alter Bürgermeister, Gesandter beim Schwäbischen Bund, beim Markgrafen und sogar beim Kaiser selbst. Doch es war seine Position als Losunger - der Verwalter der städtischen Steuern - die ihm schließlich zum Verhängnis werden sollte.

Muffel war bekannt für seine tiefe Frömmigkeit. Seine Reliquiensammlung war legendär - 308 Stücke zählte er sein Eigen, und doch bedauerte er, nicht für jeden Tag des Jahres eine zu besitzen. 1452 erwirkte er bei einer Romreise sogar einen Ablassbrief für die Pfarrkirche St. Bartholomäus in Eschenau.

Das Jahr 1468 markierte den Beginn von Muffels Abstieg. Finanzielle Schwierigkeiten zwangen ihn, Darlehen aufzunehmen und Teile seines Besitzes in Eschenau zu verpfänden. Die möglichen Gründe für seine Notlage sind vielfältig: Seine Ausgaben für Stiftungen und Reliquien, der Konkurs seines Kompagnons Anton Paumgartner, die Kosten für den Wiederaufbau der im Markgrafenkrieg teilweise zerstören Dörfer Eschenau und Ermreuth oder aber Verschwendungssucht.
In seiner Verzweiflung soll Muffel zu drastischen Mitteln gegriffen haben. Zeugen berichteten von Goldtalern, die aus seinem Mantelärmel fielen, als er die Losungsstube verließ. Im Heilig-Geist-Spital verschwand ein Säckchen mit Gulden, im Kloster St. Klara fehlten plötzlich Gelder. Die Gerüchte verdichteten sich, und Muffels Feinde im Rat witterten ihre Chance.

Im Frühjahr 1469 eskalierte die Situation. Muffel wurde des Geheimnisverrats bezichtigt. Trotz seiner jahrelangen Verdienste wurde Muffel verhaftet und der Folter unterworfen. Er legte ein Geständnis ab, nur um es kurz darauf zu widerrufen. Sein aufsehenerregender Prozess gipfelte am 28. Februar 1469 im unehrenhaften Tod am Galgen.

Die Tragödie des Niklas Muffel wirft bis heute Fragen auf. War er ein Opfer seiner eigenen Gier oder das Ziel einer politischen Intrige? Die Wahrheit liegt begraben mit ihm in Eschenau, wo man ihn schließlich zur letzten Ruhe bettete.

Quelle: Heinz Uebertwerch: Das „Muffel-Lied“ nach Rochus Freiherr von Liliencron 1865 - mit Perplexity überarbeitet (KI)

In der Geschichte von Nürnberg gibt es eine berühmte Geschichte aus Eckental:

die Geschichte von Niklas III. Muffel.
Sein Leben war voller Erfolge – und endete schlimm.

Wer war Niklas Muffel?
·         Geboren 1409 in Nürnberg.

·         Kam aus einer sehr reichen und mächtigen Familie.

·         War Bürgermeister, Steuer-Verwalter („Losunger“) und vertrat Nürnberg bei wichtigen Verhandlungen.
Warum wurde er bestraft?
·         1468 hatte er große Geld-Probleme.

·         Vielleicht wegen teurer Kirchen-Spenden.

·         Oder weil Dörfer nach einem Krieg wieder aufgebaut werden mussten.

·         Er soll Geld gestohlen haben:

·         Aus der Stadt-Kasse.

·         Aus einem Krankenhaus und einem Kloster.
Das Ende
·         Februar 1469: Er wurde verhaftet und gefoltert.

·         Ein Gericht verurteilte ihn zum Tod am Galgen.

·         Das war für einen Adligen sehr ungewöhnlich und eine Schande.
Offene Fragen
·         War er wirklich schuld?

·         Oder hatten ihn Feinde im Stadtrat falsch beschuldigt?

·         Bis heute weiß niemand die ganze Wahrheit
Sein Grab ist in Eschenau.
Dort erinnert es an ihn.

Quelle: Heinz Uebertwerch: Das „Muffel-Lied“ nach Rochus Freiherr von Liliencron 1865 - mit Perplexity überarbeitet (KI)

Der unehrenhafde Dod vom Muffels Niggi vo Eschenau

Die Muffel worn bedeudende Nembercher Badrizier, die Besitz in Eschenau und Ermreud ghabd ham. Der dridd Muffels Niggi, der vo 1409 bis 1469 glebd hod, hod vill hohe Ämder inne ghabd: Der wor Pflecher vo zwaa Glöstern, Alder Bürchermasder, Gsandter beim Schwäbischn Bund, beim Markgraf und am Kaiser; und er wor Losunger, Verwalder vo di städtischn Steuern.

Der Muffels Niggi gald als sehr fromm. Er had große Stiftungen gmachd und had viele Religwien ghabd. 308 sollns gewen sei und er soll greind ham, dass er ned für jeden Dooch vom Joar eine ghabd had. 1468 isser in Finanznod gradn. Die möglichen Gründ: Sei Ausgaam für Stiftungen und Religwien, der Gongurs vo seim Kompagnon dem Paumgartners Doni, die Kosten fürn Wiederaufbau der zum Deil zerstören Derfer Eschenau und Ermreud oder aber Verschwendungssuchd. Muffel had Darlehen aufnehma münn. Er hod an Daal vo Eschenau verpfänd und Ermreud verkaafd. In seiner Nood soll Muffel in fremde Kassn griffn ham. Beim Verlassen der Losungsstum sollen nam Golddaler ausm Äml gfalen sein. Im Heilich-Geist-Spidal solls gleich a Säggla mid Gulden gwen sei, des er gnumma hod. Auch im Kloster St. Klara hod Geld gfehld. Im Frühjahr 1469 isser zudem beschuldichd worn, Geheimnisverrad begangen zu ham. Im Rad had Muffel vill Feind, die sein Undergang sehn wolln und den bedreim. Ungeachded seiner gron Verdiensde um Nemberch wird Muffel verhafd und gfolderd. Er lechd a Gschdändnis ab, des er widerrufd. Nach am aufsehenerregenden Brozess wird er zum unehrenhafdn Dod am Galgn verurdeild.

Die Hinrichdung wor am 28. Februar 1469. Nach drei Dooch am Galgn hams sei Leich nach Eschenau zur Beerdichung brachd. Die Muffels auf Eschenau sin im 18. Jahrhunnerd ausgschdorm.

Quelle: Heinz Uebertwerch: Das „Muffel-Lied“ nach Rochus Freiherr von Liliencron 1865 - ins Fränkische übertragen (eigene Übertragung)