Die glückliche Rettung von Mutter und Kind

MystERHy-Podcast auf Youtube und Spotify

Der Ort: Im Bürgerwald auf dem Weg zwschen Poppenwind und Höchstadt steht auf einer Anhöhe links des Weges ein Bildstock.

Die Geschichte: „Man schrieb das Jahr 1626. Eine böse Zeit. Schon 8 Jahre wütet der Schrecken des 30jährigen Krieges. Weite Strecken unseres Vaterlandes waren durch die Kriegsfurie verwüstet, die Dörfer verarmt oder in Flammen aufgegangen. Das kleine Dörfchen Poppenwind war bis jetzt verschont geblieben.

Es war ein später Herbsttag, wild rüttelt der Wind an allem Beweglichen, dazu ein feiner Regen, ein ganz ungemütlicher Tag. Aber in der Wohnstube Hs. Nr. 4 in Poppenwind ist es gemütlich. Das Zimmer behaglich durchwärmt, alles blitzblank gescheuert, jedes Ding an seinem Ort. Ordnung und Reinlichkeit verraten uns, dass hier eine tüchtige Hausfrau waltet.

Vor drei Jahren hatte der einzige Sohn sich eine junge Frau ins Haus geholt. Soeben tritt sie zum Ausgehen in die Stube, hin zum Lehnsessel, darinnen sitzt die Mutter des Bauern, blind, durch einen Schlagfluss auf der einen Seite gelähmt. „Mutter“, sagt sie, „wollt Ihr noch etwas oder braucht Ihr etwas, ich gehe nach Höchstadt um einzukaufen.“

Über das Gesicht der alten Frau geht ein Erschrecken. „Andl bleib zuhaus bei diesem Wetter, wenn dir etwas zustößt, du weißt, wie du dran bist. Wäre Hans hier, dein Mann, er würde dich nicht fortlassen.“ Aber sorglos sagt die junge Bäuerin: „Was soll mir zustoßen, ich gehe den Waldweg, in 2 höchstens 2 1/2 Stunden bin ich wieder hier, sobald ich eingekauft habe, mache ich mich auf den Heimweg.“ Nochmals mahnt die Mutter: „Bleib zuhause. Aber schon ist das junge Weib aus dem Zimmer und mit eiligen Schritten geht es dem Bürgerwald zu.

Ist das Wetter auch unfreundlich und kalt, sie spürt es kaum. Im Herzen ist Freude und frohe Erwartung daheim. Das erste Kindlein ist auf dem Wege und sie steht vor ihrer Niederkunft. Die Einkäufe sind bald besorgt. Als Rückweg wählt sie wieder den kürzeren Waldweg. Aber trotz aller Eile erreicht sie nicht mehr ihr Heim. Im Dickicht neben dem Poppenwinder Weiher bricht sie zusammen. Dort kommt ihr Kind, ein Knabe, zur Welt. In ihrer großen Not ruft sie zur hl. Dreifaltigkeit um Hilfe und gelobt, ein Marterl errichten zu lassen.

Die alte Frau zuhause ist voll Unruh und Sorge. Als der Sohn von der nächsten Ortschaft, von der Schmiede zurückkam, teilt sie ihm ihre Sorge mit. „Ich habe keine Rast und Ruh“, sagt sie, mir ist es als sagte jemand, sie liegt im Wald und kann nicht weiter. Nimm den Wagen, spann das Pferd an, wirf ein Bündel Stroh drauf und Decken und schau dich nach deiner Frau um!“

Der junge Bauer zieht in Eile das Pferd aus dem Stall, spannt es an den Wagen, Im Trab geht es dem Walde zu. Dort findet er die Mutter mit dem Kinde und bringt sie glücklich heim. Nach Jahresfrist haben beide Ehegatten dort die Marterlsäule errichten lassen“.

Zitiert nach: Willi Salomon: Gremsdorf

1626. Der Dreißigjährige Krieg wütet bereits seit acht Jahren, und das kleine Dorf Poppenwind hat bisher wie durch ein Wunder den Schrecken der Zeit überstanden.

Es war ein später Herbsttag, wild rüttelt der Wind an allem Beweglichen, dazu ein feiner Regen, ein ganz ungemütlicher Tag. Aber in der Wohnstube von Haus Nr. 4 in Poppenwind ist es gemütlich. Das Zimmer ist warm, alles blitzblank sauber, jedes Ding an seinem Ort. Ordnung und Reinlichkeit verraten uns, dass hier eine tüchtige Hausfrau waltet. Vor drei Jahren hat der einzige Sohn sich eine junge Frau ins Haus geholt. Soeben tritt sie zum Ausgehen in die Stube, hin zum Lehnsessel, darin sitzt die Mutter des Bauern, blind, durch einen Schlagfluss auf der einen Seite gelähmt. „Mutter“, sagt sie, „wollt Ihr noch etwas oder braucht Ihr etwas, ich gehe nach Höchstadt um einzukaufen.“

Über das Gesicht der alten Frau geht ein Erschrecken. „Andl bleib zuhaus bei diesem Wetter, wenn dir etwas zustößt, du weißt, wie du dran bist. Wäre Hans hier, dein Mann, er würde dich nicht fortlassen.“ Aber sorglos sagt die junge Bäuerin: „Was soll mir zustoßen, ich gehe den Waldweg, in 2 höchstens 2 1/2 Stunden bin ich wieder hier; sobald ich eingekauft habe, mache ich mich auf den Heimweg.“ Nochmals mahnt die Mutter: „Bleib zuhause.“

Aber schon ist die junge Frau aus dem Zimmer und mit eiligen Schritten geht es dem Bürgerwald zu. Ist das Wetter auch unfreundlich und kalt, sie spürt es kaum. Im Herzen ist Freude und frohe Erwartung daheim. Das erste Kindlein ist auf dem Weg und sie steht kurz vor der Geburt.
Die Einkäufe sind bald besorgt. Als Rückweg wählt sie wieder den kürzeren Waldweg. Aber trotz aller Eile erreicht sie nicht mehr ihr Heim.

Im Dickicht neben dem Poppenwinder Weiher bricht sie zusammen. Dort kommt ihr Kind, ein Knabe, zur Welt. In ihrer großen Not ruft sie zur Heiligen Dreifaltigkeit um Hilfe und gelobt, ein Marterl errichten zu lassen. Die alte Frau zuhause ist voll Unruh und Sorge. Als der Sohn von der nächsten Ortschaft von der Schmiede zurückkam, teilt sie ihm ihre Sorge mit. „Ich habe keine Rast und Ruh“, sagt sie, mir ist es als sagte jemand, sie liegt im Wald und kann nicht weiter. Nimm den Wagen, spann das Pferd an, wirf ein Bündel Stroh drauf und Decken und schau dich nach deiner Frau um!“

Der junge Bauer zieht in Eile das Pferd aus dem Stall, spannt es an den Wagen, Im Trab geht es dem Walde zu. Dort findet er die Mutter mit dem Kind und bringt sie glücklich heim. Ein Jahr später lösten die Eheleute ihr Versprechen ein: Eine steinerne Säule wurde an jener Stelle errichtet, wo das Leben des Kindes begann.

Zitiert nach: Willi Salomon: Gremsdorf - mit Perplexitiy überarbeitet (KI)


1626. Der Dreißigjährige Krieg tobt schon 8 Jahre.
Das Dorf Poppenwind hatte bisher Glück.
Doch an einem kalten Herbsttag passiert etwas Besonderes.
Die junge Bäuerin
In Haus Nummer 4 wohnt eine Familie.
Die junge Frau will einkaufen gehen.
Die alte Mutter warnt: "Bleib hier! Das Wetter ist schlecht!"
Aber die Schwiegertochter geht trotzdem.
Sie ist schwanger und freut sich auf ihr Baby.

Die Geburt im Wald
Auf dem Rückweg durch den Wald bekommt sie plötzlich starke Schmerzen.
Am Poppenwinder Weiher kann sie nicht mehr weiter.
Dort kommt ihr Baby zur Welt – ein Junge!
In ihrer Not betet sie zur Heiligen Dreifaltigkeit.
Sie verspricht: "Ich stelle ein Denkmal hier auf!"

Die Rettung
Zu Hause spürt die alte Mutter: "Etwas ist falsch!"
Sie schickt ihren Sohn mit einem Pferdewagen los.
Im Wald findet er seine Frau und das Neugeborene.
Vorsichtig bringt er beide nach Hause.

Das Versprechen
Ein Jahr später halten die Eltern ihr Versprechen.
Sie bauen eine steinerne Säule im Wald.
Genau an der Stelle, wo ihr Sohn geboren wurde.

Heute
Das Denkmal steht noch immer im Bürgerwald.
Es erinnert an die wundersame Rettung.
Auf dem Foto sieht man den alten Bildstock.

Zitiert nach: Willi Salomon: Gremsdorf - mit Perplexitiy überarbeitet (KI)

Die glüggliche Reddung vo Mudder und Kind im Wald bei Gremsdorf

Im Bürcherwald aufm Wech zwischa Bobbnwind und Höchstadt steht auf aaner Anhöh lings neberm Wech a Bildstogg.

In am Buch über Gremsdorf haßts dadrüber: Man schrieb des Joar 1626. A bösa Zeid. Scho achd Joar wüded der 30jähriche Griech. Weide Streggn unsers Vaderlandes worn verwüsd, die Derfer verarmd oder in Flammen aufganga. Des glana Dörfla Bobbnwind wor bis etzadla verschond bliem.


Es wor a späder Herbsddoch mid wildm Wind und Reng, a ganzergor ungmüdlicher Doch. Abber in der Stubm vo Haus Nr. 4 in Bobbnwind ist es gmüdlich. Des Zimmer is worm, alls blitzblang sauber, jeds Ding an sam Ord. Hier walded a düchdicha Hausfraa. Vor drei Joar hod der aanziche Sohn sich a junga Fraa neins Haus ghold. Gleich dridds zum Ausgenga nei der Stubm, wo die Mudder vom Bauern höggd. „Mudder“, sachds, „wollder no wos oder brauchds was, ich geh nach Höchstadt zum eikaafa.“

Über des Gsichd der aldn Fraa gehd a Erschreggn. „Andl bleib zhaus bei dem Wedder, wenn dir was bassierd, du waaßd, wiesd dro bisd. Wär der Hans do, dei Moo, der däd dich ned nauslann.“ Aber sorglos sachd die jung Bäurin: „Was soll mer zustoßn, ich geh den Waldwech, in zwaa höchsdns zwaarerhalb Stundn binni widder do, sobald ich einkaafd hab, mach i mich aufn Hamwech.“ Nochamal mahnd die Mudder: „Bleib daham.“

Aber scho is des Maichla ausm Zimmer und mid eilichn Schriddn gehts dem Bürcherwald zu. Ist des Wedder auch unfreundlich und kold, sie spürds kaum. Im Herzn is Freud und frohe Erwaddung daham. Des örschde Kinnala ist aufm Wech und sie stehd kurz vor der Geburd.
Die Einkäuf san bald besorchd. Zurügg gehds widder den Waldwech. Aber drodz aller Eil erreichdses Haus nimmer. Im Diggichd neberm Bobbnwinder Waiher brichds zam. Dord kommd ihr Kind, a Börschla, zur Weld. In ihra großn Nod rufds zur Heilichn Dreifaldichkeid um Hilf und globd, a Marderl zu baun.

Die alde Fraa daham is voll Unruh und Sorch. Als der Buu haam kommd, deild sie ihm ihre Sorche mid. „Ich hab ka Rasd und Ruh“, sachd se, mir is als sachd aaner, sie lichd im Wald und kann ned weider. Nimm den Woong, spann an Gaul o, wirf a Bündl Struh drauf und a Deggn und schau dich nach deina Fraa um!“ Der junge Bauer machd des alles und färd nein Wold. Do finnned er Mudder und Kind und bringd se glügglich haam.
Nach Jahresfrisd ham die Eheleud da die Marderlsäule errichdn lonn.

Zitiert nach: Willi Salomon: Gremsdorf - ins Fränkische übertragen (eigene Übertragung)