Der Tod des Wilddiebs "Schwarzer Seff"
Der Ort: Nördlich des bei Besuchern beliebten Felsenkellers Geyer im Tanzenhaider Weg in Oberreichenbach liegt ein Waldstück.
Die Geschichte: Im Juli 1876 wurde am Waldrand in der Nähe von Oberreichenbach Johann Thomas Popp aus Eckenberg, genannt „der schwarze Seff“ erschossen.
Er war einer der berüchtigsten Wilddiebe Mittelfrankens und wurde schon lange gesucht. Es wurde endlich der Gendarmerie verraten, wo seine Frau ihm Essen zukommen ließ. Mit sechs Mann Gendarmerie und drei berittenen Ulanen aus Ansbach umstellte man das Waldstück. Der Wilderer kam aus dem Dickicht und nahm sein Essen im Empfang, das er in auf einem Acker verzehren wollte.
Der Gendarm Rödel von Weisendorf war der erste, der auf den Kornacker zukam. „Seff“ legte auf ihn an, das Gewehr versagte. Mit dem zweiten Lauf erhielt Rödel einige unbedeutende Schrotwunden und schoss nun seinerseits mit seinem Werdergewehr den Wilderer auf 70 bis 80 Schritte zu Boden. Der Schuss traf die rechte Seite oberhalb des Hüftknochens und drang durch und durch. „Seff“ gab nach kurzer Zeit auf dem Platze, wo er geschossen, seinen Geist auf, nachdem er im Todeskampfe ringsum den Boden tief aufgewühlt hatte. „Nur noch einmal möchte ich aufkommen um Euch zwei (Gendarm und Waldaufseher) aufs Korn nehmen zu können“, war sein letzter Wunsch.
Seine Frau drohte dem Gendarmen Rödel: „Lange leben Sie nicht mehr. Wie Sie meinen Mann erschossen haben, werde ich Sie erschießen.“ Sie wurde verhaftet. Der „schwarze Seff“ wurde auf dem Friedhof in Oberreichenbach beerdigt - ohne Geläut und Absingen, nahe an der Friedhofsmauer.
Quelle: Der Grenzbote vom 13. Juli 1876
Es war ein Tag im Juli des Jahres 1876, als Schüsse durch die Stille des Waldrandes bei Oberreichenbach hallten.
Johann Thomas Popp, besser bekannt als "der schwarze Seff", war kein gewöhnlicher Krimineller. Er war einer der berüchtigtsten Wilddiebe Mittelfrankens, der die Behörden seit Langem in Atem hielt. Doch an diesem Tag sollte seine Jagd ein jähes Ende finden.
Die Falle war perfekt vorbereitet. Ein Informant hatte der Gendarmerie den entscheidenden Tipp gegeben: den Ort, an dem Seffs Frau ihm heimlich Nahrung zukommen ließ. Sechs Gendarmen und drei berittene Ulanen aus Ansbach umzingelten das Waldstück, geduldig wartend, wie Raubtiere vor dem entscheidenden Sprung.
Als Seff aus dem Dickicht trat, um sein Essen in Empfang zu nehmen, ahnte er nicht, dass es seine letzte Mahlzeit sein würde. Er wollte sich auf einen nahegelegenen Acker zurückziehen, doch das Schicksal hatte andere Pläne.
Gendarm Rödel aus Weisendorf war der Erste, der sich näherte. Seff entdeckte ihn und legte an - doch sein Gewehr versagte. Mit dem zweiten Lauf traf er Rödel nur leicht, und nun hob Rödel seinerseits das Gewehr. Der Schuss hallte über das Feld, und auf 70 bis 80 Schritte Entfernung brach der Wilddieb zusammen.
Schwer getroffen wälzte sich der schwarze Seff am Boden, sein Blut tränkte die Erde, die er im Todeskampf aufwühlte. Seine letzten Worte waren ein Fluch, ein letzter Ausdruck seines unbeugsamen Willens: "Nur noch einmal möchte ich aufkommen um Euch aufs Korn nehmen zu können".
Seffs Frau, von Trauer und Rache getrieben, drohte dem Gendarmen Rödel: "Lange leben Sie nicht mehr. Wie Sie meinen Mann erschossen haben, werde ich Sie erschießen." Sie wurde verhaftet, ihr Schicksal ungewiss.
Der schwarze Seff fand seine letzte Ruhe auf dem Friedhof in Oberreichenbach, ohne Geläut und Gesang wurde er nahe der Friedhofsmauer beigesetzt.
Quelle: Der Grenzbote vom 13. Juli 1876 - mit Perplexity überarbeitet (KI)
Johann Thomas Popp war ein Mann aus Oberreichenbach.
Alle nannten ihn „der schwarze Seff“.
Er war bekannt als Wilddieb.
Das bedeutet: Er hat illegal Tiere im Wald gejagt.
Was ist passiert?
· Im Juli 1876 hat die Polizei eine Falle vorbereitet.
· Ein Informant hat verraten, wo Seffs Frau ihm Essen bringt.
· Sechs Polizisten und drei Soldaten zu Pferd haben den Wald umstellt.
Der tödliche Schuss
· Als Seff aus dem Wald kam, um das Essen abzuholen, wurde er entdeckt.
· Der Polizist Rödel aus Weisendorf hat auf Seff geschossen.
· Seffs eigenes Gewehr hat versagt.
· Der Schuss von Rödel traf Seff tödlich.
Seffs letzte Worte
Sterbend sagte Seff:
„Nur noch einmal möchte ich aufstehen, um auf Euch zu schießen.“
Folgen
· Seffs Frau wurde verhaftet.
· Sie drohte Rödel: „Ich werde Sie erschießen, wie Sie meinen Mann getötet haben.“
· Seff wurde ohne Trauerfeier am Friedhof von Oberreichenbach begraben.
· Sein Grab liegt nahe der Friedhofs-Mauer.
Quelle: Der Grenzbote vom 13. Juli 1876 - mit Perplexity überarbeitet (KI)
Der Dod des Wilddiebs „schworz Seff“ bei Oberreichnbach
Nördlich des Felsenkellers im Danznhaider Wech in Oberreichnbach liechd a Waldstügg.
Im Juli 1876 wurd am Waldrand in der Näh Johann Doomas Bobb aus Eggnberch, gnannd „der schworz Seff“ erschossn. Er wor aaner der berüchdigdsn Wilddiebe Middlfrangns und wurd scho lang gsuchd. Es wurd endlich der Gendarmerie verradn, wo sei Fraa ihm Essn brachd had. Mid sechs Moo Gendarmerie und drei beriddena Ulanen aus Ansbach umstellde ma des Waldstügg.
Der Wilderer kam ausm Diggichd und nahm sei Essen in Empfang, das er in am Agger verzehrn wolld. Der Gendarm Rödl vo Weisndorf war der ersd, der aufn Kornagger zukam. „Seff“ lechde auf ihn o, des Gwehr versagde. Midm zweidn Lauf erhield Rödl a boar unbedeudnde Schrodwundn und schoss nun seinerseids mit seim Werdergwehr den Wilderer auf 70 bis 80 Schridd zu Bodn. Der Schuss draf die rechde Seidn oberhalb vom Hüfdknochn und drang durch und durch. „Seff“ gab nach kurzer Zeid aufm Bloodz, wo er gschossen, sein Geisd auf, nachdem er im Dodeskambf ringsum den Boden dief aufgwühld hadde. „Nur noch aamol möchd ich aufkumma um Euch zwaa (Gendarm und Waldaufseher) aufs Korn zu nehma“, war sei ledzder Wunsch.
Sein Fraa drohde dem Gendarm Rödl: „Lang lem Sie nimmer. Wie Sie mein Moo erschossn ham, werd ich Sie erschießn.“ Die Fraa wurd verhaft. Der „schworz Seff“ wurd aufm Friedhof in Oberreichnbach beerdichd - ohna Gläud und Absinga, nah o der Friedhofsmauer.
Quelle: Der Grenzbote vom 13. Juli 1876 -ins Fränkische übertragen (eigene Übertragung)
