Der erschlagene Geliebte

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Der Ort:  Am Eingang zur Dreibauerngasse in Röttenbach steht ein Steinkreuz.

Die Geschichte: „In früheren Zeiten wurde in Franken viel Flachs und Hanf angebaut. Daraus spannen die Frauen und Mädchen Fäden, die zum Weben oder Stricken verwendet wurden.

An den langen Winterabenden kamen sie in der Stube zusammen und drehten fleißig ihre Spinnräder. In der “Rockenstube“ ging es immer lustig zu. Es wurde gesungen, getanzt, gelacht. Während die Mädchen die Spinnräder surren ließen, erzählten die Burschen Geschichten von Geistern und Gespenstern. Darunter waren oft recht gruselige, die den Mädchen Angst einjagten.

Nur eines von ihnen behauptete immer wieder: „Ich habe auch vor Gespenstern keine Angst!“ Der Bräutigam dieses Mädchens wollte es auf die Probe stellen. Unbemerkt schlich er hinaus, legte sich ein großes Leinentuch um und wartete draußen in einer Nische, bis die Mädchen nach Hause gingen. Seine Braut trat als letztes Mädchen aus der Tür und sah plötzlich eine große, weiße Gestalt vor sich, die ächzte und stöhnte: „Ich bin ein Geist, den du gleich fürchten wirst! Marsch, ins Haus zurück mit dir!“

Da schlug das Mädchen ohne viel zu überlegen mit ihrem Spinnrad auf das Gespenst ein und rannte davon. Am nächsten Morgen fand man den Burschen tot an der Stelle dieser Stelle liegen. Ein Kreuzstein am Eingang der Dreibauerngasse in Röttenbach erinnert an diese traurige Geschichte.“

Zitiert nach: Alfred Kriegelstein: Sagen, Legenden, Geschichten aus Mittelfranken, 1983.

Am Eingang zur Dreibauerngasse in Röttenbach steht ein unscheinbares Steinkreuz, doch seine Geschichte ist alles andere als gewöhnlich. Es markiert den Schauplatz eines Dramas, das von Mut, Übermut und einem tödlichen Missverständnis erzählt.

In früheren Zeiten wurde in Franken viel Flachs und Hanf angebaut. Die langen Winterabende verbrachten die Frauen und Mädchen in der sogenannten „Rockenstube“, wo sie ihre Spinnräder drehten. Die Atmosphäre war lebhaft: Es wurde gesungen, gelacht und getanzt, während die jungen Männer mit Geschichten von Geistern und Gespenstern für Unterhaltung sorgten. Einige dieser Erzählungen waren so gruselig, dass sie den Mädchen Schauer über den Rücken jagten – doch nicht allen. Eine von ihnen, ein mutiges Mädchen, behauptete immer wieder: „Ich habe auch vor Gespenstern keine Angst!“

Ihr Bräutigam beschloss, sie auf die Probe zu stellen. In einer Nacht schlich er unbemerkt aus der Stube, legte sich ein großes Leinentuch um und versteckte sich in einer Nische am Weg. Als die Mädchen nach Hause gingen, wartete er auf seine Braut – das letzte Mädchen, welches die Tür verließ.

Plötzlich stand er vor ihr: eine große, weiße Gestalt, die ächzte und stöhnte: „Ich bin ein Geist, den du gleich fürchten wirst! Marsch, ins Haus zurück mit dir!“ Doch anstatt zu fliehen oder vor Angst zu erstarren, griff das Mädchen beherzt nach ihrem Spinnrad, schlug damit auf das vermeintliche Gespenst ein und rannte anschließend davon.

Am nächsten Morgen fand man den Bräutigam tot an der Stelle liegen. Der Scherz war grausam schiefgegangen; das Mädchen hatte ihn mit ihrem Spinnrad tödlich verletzt. Das Steinkreuz am Eingang zur Dreibauerngasse wurde errichtet, um an diese tragische Geschichte zu erinnern – eine Mahnung an die Gefahren von Übermut und die unvorhersehbaren Konsequenzen eines Spiels mit der Angst.

Zitiert nach: Alfred Kriegelstein: Sagen, Legenden, Geschichten aus Mittelfranken, 1983 - mit Perplexity überarbeitet (KI)

Die Rockenstube
Vor langer Zeit bauten die Menschen in Franken viel Flachs und Hanf an. Im Winter trafen sich die Frauen und Mädchen abends in der „Rockenstube“. Dort spannen sie gemeinsam Flachs. Es wurde viel gelacht, gesungen und getanzt. Junge Männer erzählten gruselige Geschichten über Geister. Viele Mädchen erschraken dabei – aber nicht alle. Ein mutiges Mädchen sagte immer: „Ich habe keine Angst vor Gespenstern!“

Der tödliche Streich
Ihr Verlobter wollte sie testen. Eines Nachts schlich er heimlich aus der Stube. Er versteckte sich am Weg und hüllte sich in ein großes Leintuch. Als die Mädchen nach Hause gingen, wartete er auf seine Braut. Als sie vorbeikam, sprang er als „Geist“ hervor und rief: „Ich bin ein Gespenst! Geh zurück ins Haus!“

Doch das Mädchen hatte keine Angst. Sie nahm ihr Spinnrad und schlug damit auf den „Geist“ ein. Dann rannte sie weg.

Die traurige Entdeckung
Am nächsten Morgen fand man den Verlobten tot an der Stelle. Der Streit war schiefgelaufen: Das Mädchen hatte ihn versehentlich mit dem Spinnrad getötet.

Das Steinkreuz als Erinnerung
Das Kreuz an der Dreibauerngasse erinnert noch heute an diesen Vorfall. Es warnt davor, wie gefährlich Übermut und falsche Spiele mit Angst sein können.

Hinweis: Solche Sühnekreuze wurden oft nach Unglücken oder Verbrechen aufgestellt, um an die Tat zu erinnern

Zitiert nach: Alfred Kriegelstein: Sagen, Legenden, Geschichten aus Mittelfranken, 1983 - mit Perplexity überarbeitet (KI)

Der erschlachene Glibbde in Röddnbach

Am Eingang zur Dreibauerngass in Röddnbach stehd a Schdaagreuz. Es erinnerd an an Dodschlach, der hier bassierd sei soll.


In frühen Zeidn wurde in Franggn viel Flaggs und Hanf oobaud. Daraus spannen die Fraua und Maadla Fädn, die zum Weem oder Striggn verwendt wurn. An den langa Winderoomnde kama sa in der Stum zamm und drehdn fleißich ihr Spinnräder. In der “Roggnstum“ gings immer lusdich zu. Es wurd gsunga, danzt, glachd. Während die Maadla die Spinnräder surren lien, erzähldn die Burschn Gschichdn vo Geisdern und Gspensdern.

Drunder worn ofd rechd gruseliche, die die Maadla Angsd machdn. Nur aane vo eana behaupdede immer widder: „Ich hab auch vor Gspensdern kaa Angsd!“ Der Bräudigam vo dem Maadla wollds auf die Brobe stelln. Unbemergd schlich er naus, legde sich a gruuß Leinaduch um und wardede draun in aaner Nischn, bis die Maadla nach Haus ginga. Sei Braud drad als ledzd naus der Dür und sah blödzlich a gruußa, weißa Gsschdald vor sich, die ächzde und stöhnde: „Ich bin a Geisd, den du gleich fürchdn wirsd! Marsch, ins Haus zurügg mid dir!“

Da schlug des Maadla ohne viel zu überlegn mit ihrm Spinnrad auf des Gspensd ei und rannde davoo. Am nächsdn Morng fand ma den Burschn dod an der Stell liegn. A Kreuzschdaa am Eingang der Dreibauerngass in Röddnbach erinnerd an diese drauricha Gschichd.

Zitiert nach: Alfred Kriegelstein: Sagen, Legenden, Geschichten aus Mittelfranken, 1983 - ins Fränkische übertragen (eigene Übertragung)