Die Uttenreuther "Träumer"

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Der Ort: Die evangelische Kirche St. Matthäus

Die Geschichte: Uttenreuth ist zu Beginn des 16. Jahrhunderts ein Zentrum der Täuferbewegung. Diese geht auf Thomas MünTzer zurück, der sozial-reformerische Ideen vertritt, und um 1524 in Nürnberg wirkt. Von der lutherischen Lehre unterschieden sich die Täufer durch Taufe und Abendmahl.

Die Kindertaufe sehen die Täufer als ungültig an und sie bestreiten die reale Existenz von Christi Leib und Blut beim Abendmahl. Als der Rat der Stadt Nürnberg Müntzer verhaften lassen will, entzieht sich dieser durch Flucht: Er versteckt sich zeitweise in Wolfsfelden und flieht über Uttenreuth weiter.

1527 nach Müntzers Hinrichtung taucht der Täuferapostel Hans Hut in Uttenreuth auf und findet dort eine rasch wachsende Gefolgschaft. Man trifft sich auf abgelegenen Gehöften und in Mühlen. Den Behörden gelten die Täufer als Verschwörer und man geht gnadenlos gegen sie vor: Der Bamberger Bischof lässt sie ohne Gerichtsverhandlung hinrichten.

Der Markgraf lässt sie in Schloss Scharfeneck einkerkern und foltern. Danach schwören etliche Täufer ab. Es bleibt ein harter Kern um den Uttenreuther Dorfschmied Hans Schmid, der vorgibt ihm sei Christus erschienen. „Der Geist“ sage ihm was zu tun sei. Zu den Anweisungen „des Geistes“ gehört auch, dass sich die Mitglieder von ihrem bisherigen Ehepartner lösen und einen anderen Partner wählen.

Besonderen Wert legt die Gruppe auf die religiöse Ausdeutung ihrer Träume. Als Hans Schmid nach längerem Kirchenboykott in der evangelischen Pfarrkirche auftaucht und einen Streit mit dem Pfarrer vom Zaun bricht, schlägt die Obrigkeit zu.

Am 10. Juli 1531 werden Hans Schmid und zwei weitere Sektenanführer in Baiersdorf enthauptet. Die übrigen Träumer werden an der Pranger gestellt, ausgepeitscht und des Dorfes verwiesen.

Quelle: Erich und Regina Paulus: Uttenreuth. Geschichtsbuch über ein fränkisches Dorf am Rande der Stadt, 2001.

Im frühen 16. Jahrhundert war Uttenreuth ein Zentrum der Täuferbewegung.

Es begann mit Thomas Müntzer, der 1524 in Nürnberg verhaftet werden sollte. Auf der Flucht fand Müntzer kurzzeitig in Wolfsfelden ein Versteck und später auch in Uttenreuth.

Doch der wahre Sturm brach 1527 über Uttenreuth herein. Hans Hut, ein Täuferapostel, traf in der Stadt ein. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich seine Botschaft. Bald trafen sich seine Anhänger heimlich auf abgelegenen Gehöften und in verlassenen Mühlen, immer auf der Hut vor den Augen der Autoritäten.

Die Reaktion der Machthaber war brutal: Der Bamberger Bischof ließ die Täufer ohne Prozess hinrichten. Der Markgraf, nicht minder grausam, sperrte sie in die Verliese von Schloss Scharfeneck, wo Folter und Qual ihr täglich Brot wurden.

Obwohl daraufhin viele Täufer abschworen, erhob sich aus der Asche dieser Verfolgung ein neuer Anführer: Hans Schmid, der Dorfschmied von Uttenreuth. Er verkündete, Christus sei ihm erschienen. "Der Geist" flüstere ihm Anweisungen zu, behauptete er. Unter seinen bizarren Geboten: Die Gläubigen sollten ihre Ehepartner verlassen und neue wählen.
Die Träumer, wie sie sich nannten, versanken in einer Welt aus Visionen und Prophezeiungen. Doch ihr Traum sollte bald zum Albtraum werden. Am 10. Juli 1531 wurden Hans Schmid und zwei seiner engsten Vertrauten in Baiersdorf enthauptet. Die übrigen Anhänger der „Träumer“ wurden an den Pranger gestellt, ausgepeitscht und des Dorfes verwiesen.

So endete das verfolgungsreiche Kapitel der Uttenreuther Täufer und Träumer.

Quelle: Erich und Regina Paulus: Uttenreuth. Geschichtsbuch über ein fränkisches Dorf am Rande der Stadt, 2001 - mit Perplexity überarbeitet (KI)

Vor etwa 500 Jahren war das Dorf Uttenreuth ein wichtiger Ort für die Täufer-Bewegung.

Alles begann mit Thomas Müntzer. Er war ein Prediger, den die Behörden 1524 in Nürnberg verhaften wollten. Auf der Flucht versteckte er sich kurz in Wolfsfelden und später auch in Uttenreuth.

Im Jahr 1527 kam Hans Hut nach Uttenreuth. Er war ein wichtiger Vertreter der Täufer. Seine Ideen verbreiteten sich sehr schnell. Seine Anhänger trafen sich heimlich auf Bauernhöfen oder in alten Mühlen. Sie mussten sich immer vor den Behörden verstecken.

Die Regierung reagierte grausam: Der Bischof von Bamberg ließ Täufer ohne Gerichtsverfahren töten. Ein anderer Herrscher, der Markgraf, sperrte sie in das Gefängnis von Schloss Scharfeneck. Dort wurden sie gefoltert.

Viele Täufer gaben ihren Glauben auf, weil sie Angst hatten. Doch dann kam Hans Schmid. Er war der Schmied von Uttenreuth. Er sagte, Jesus sei ihm erschienen. Er behauptete, Gott sage ihm, was er tun solle. Seine seltsamen Regeln: Gläubige sollten ihre Ehepartner verlassen und neue heiraten.

Die Gruppe nannte sich „Träumer“. Sie lebten in einer Welt voller Visionen und Prophezeiungen. Doch bald kam das Ende: Am 10. Juli 1531 wurden Hans Schmid und zwei Mitstreiter in Baiersdorf geköpft. Andere Anhänger wurden öffentlich bestraft, ausgepeitscht und aus dem Dorf vertrieben.

So endete die Geschichte der Uttenreuther Täufer und Träumer.

Quelle: Erich und Regina Paulus: Uttenreuth. Geschichtsbuch über ein fränkisches Dorf am Rande der Stadt, 2001 - mit Perplexity überarbeitet (KI)

Des schlimme End der Uddnreuder „Dräumer“

Uddnreud ist zu Beginn des 16. Jahrhunnerds a Zendrum der Däuferbewechung. Diese gehd aufn Müntzer Doomas zurügg, der sozial-reformerische Ideen verdrid, und um 1524 in Nemberch wirgd. Als der Rad der Stood Nemberch Müntzer verhafdn lann will, endziehd sich der durch Fluchd: Er versteggd sich zeidweis in Wolfsfeldn und fliehd über Uddnreud weiter.

1527, nach Müntzers Hinrichdung, dauchd der Däuferabosdl Hans Hut in Uddnreud auf und find dord a rasch wachsnde Gfolgschafd. Ma driffd sich auf abglechena Gehöfde und in Mühln. Den Behörden geldn die Däufer als Verschwörer und ma gehd gnadnlos gecha sie vor: Der Bambercher Bischof lässd se ohne Grichdsverhandlung hierichdn. Der Markgraf lässd se in Schloss Scharfnegg eikergern und foldern. Danach schwörn viel Däufer ab.

Es blebbd a hadder Kern um den Uddnreuder Dorfschmied Hans Schmid, der vorgibt, ihm sei Grisdus erschiena. „Der Geisd“ sage ihm, was zer doo sei. Zu den Anweisungen „des Geisdes“ ghörd auch, dass sich die Midglieder vo ihrm bisherichn Ehebardner lösen und an annern Bardner wähln.

Besondern Werd lechd die Grubbn auf die religiöse Ausdeudung ihra Dräum. Als Hans Schmid nach längerm Kirchnboykott in der evangelischn Pfarrkerng in Uddnreud aufdaachd und an Streid midm Pfarrer vom Zaun brichd, schlächd die Obrichkeid zu.

Am 10. Juli 1531 wern Hans Schmid und zwaa weidera Segdnooführer in Baiersdorf endhaupdt. Die übrichn Dräumer wern an.

Quelle: Erich und Regina Paulus: Uttenreuth. Geschichtsbuch über ein fränkisches Dorf am Rande der Stadt, 2001 - ins Fränkische übertragen (eigene Übertragung)