Der erschlagene Vogt
Der Ort: Am Mönchweg in Weisendorf, der vom Kloster Münchaurach nach Bamberg führte, steht ein Kreuzstein.
Die Geschichte: „In der Zeit, als das adelige Geschlecht derer von Seckendorff die Herren von Weisendorf waren, soll ein Vogt das Regiment geführt haben, der von allen Untertanen sehr gefürchtet war. Beim Frondient bei der Ernte auf den herrschaftlichen Feldern kannte er kein Erbarmen. Immer ging ihm die Arbeit zu langsam voran. Auf seinem Pferd tauchte er plötzlich bald hier bald da auf.
Wenn er jemanden erwischte, der sich gerade etwas ausruhte, dann schlug er gnadenlos mit seiner Reitpeitsche zu. Und wehe, wenn bei der Zins- und Gültabgabe ein paar Körnchen fehlten. Auch die Hennen, die alljährlich zur Fastnacht abgeliefert werden mussten, erschienen dem Vogt gar zu mager. Kein Wunder, dass er bei den Untertanen verhasst war.
Für zwei junge Burschen, den Jörg und den Hannsen stand fest: Der Vogt muss weg! Jörg, der bei seinen Eltern in Häuslein am Badweiher wohnte, hatte bemerkt, dass manchmal jemand in der Nacht auf dem Mönchweg zu Fuß nach Buch schlich. Einmal in einer Vollmondnacht hatte Jörg die Gestalt erkannt. Es war der Vogt, der nicht auf seinem Pferd daher geritten kam, sondern auf leisen Sohlen zu seinem Liebchen, einer Schäferstochter nach Buch schlich.
Es war kein Problem dem Vogt in der Nacht am Mönchweg aufzulauern…. Die Leiche versenkten die beiden nicht mit einen Stein beschwert im Badweiher, denn dort wäre sie beim nächsten Abfischen gefunden worden, sondern vergruben sie in der Lottergrube nahe dem Vogelherd zwischen Dornengestrüpp und Brennnesseln. Das ganze Dorf rätselte über das Verschwinden des Vogts.
Alle möglichen Mutmaßungen über seine Abwesenheit machten im Dorf die Runde. Da berichteten Kinder, die bei der Lottergrube spielten, von den vielen Krähen, die sich dort aufhielten. Auch hatten die Kinder eine Jacke mit glänzenden Knöpfen gesehen. Bald stand fest, dass es sich um die sterblichen Überreste des gefürchteten Vogts handeln musste. Der Amtsknecht von Herzogenaurach kam und nahm von dem Getöteten das Leibzeichen zur Klageerhebung. Jörg und Hannsen hatten sich derweil aus dem Staub gemacht....“
Zitiert nach: Friedrike Pfeiffer: Weisendorfer Bote 1989.
Am Mönchweg in Weisendorf, einer alten Verbindung zwischen dem Kloster Münchaurach und Bamberg, steht ein Kreuzstein.
Seine Legende erzählt von einem grausamen Vogt, der einst die Herrschaft über Weisendorf führte, als das adlige Geschlecht derer von Seckendorff dort regierte. Sein Name ist längst vergessen, doch sein Ruf als tyrannischer Peiniger hallt bis heute nach.
Der Vogt war bei den Untertanen verhasst. Bei der Fronarbeit auf den Feldern der Herrschaft zeigte er kein Erbarmen. Immer wieder trieb er die Bauern mit seiner Reitpeitsche an, wenn ihm ihre Arbeit nicht schnell genug voranging. Selbst bei der Abgabe von Zinsen und Naturalien war er unerbittlich – fehlte ein Körnchen oder erschien eine Henne zu mager, drohten harte Strafen. Für zwei junge Männer aus dem Dorf, Jörg und Hannsen, war klar: Dieser Mann musste verschwinden.
Jörg beobachtete eines Nachts, wie der Vogt zu Fuß auf dem Mönchweg unterwegs war – nicht auf seinem Pferd, sondern heimlich und leise. Er schlich zu seiner Geliebten, einer Schäferstochter in Buch. Die Gelegenheit war perfekt: In einer Vollmondnacht lauerten Jörg und Hannsen ihm auf. Der Mord geschah schnell und brutal. Doch wohin mit der Leiche? Der Badweiher schien zu riskant; dort hätte man sie beim nächsten Abfischen gefunden. Stattdessen verscharrten sie den Körper in der Lottergrube nahe dem Vogelherd, verborgen zwischen Dornengestrüpp und Brennnesseln.
Das Verschwinden des Vogts sorgte für großes Rätselraten im Dorf. Gerüchte machten die Runde, doch niemand wusste, was wirklich geschehen war. Erst Kinder, die in der Nähe der Lottergrube spielten, entdeckten Hinweise: Krähen sammelten sich dort in großer Zahl, und eine Jacke mit glänzenden Knöpfen wurde gefunden. Bald war klar – hier lag der gefürchtete Vogt begraben.
Die Behörden wurden alarmiert. Der Amtsknecht aus Herzogenaurach nahm das Leibzeichen des Toten zur Klageerhebung mit. Doch Jörg und Hannsen waren längst verschwunden, ihre Spuren verloren sich im Nichts. Nur der Kreuzstein am Mönchweg bleibt als stille Erinnerung zurück.
Zitiert nach: Friedrike Pfeiffer: Weisendorfer Bote 1989 - mit Perplexity überarbeitet (KI)
Am Mönchweg in Weisendorf steht ein alter Stein mit einem Kreuz. Der Weg ist sehr alt. Er verband früher das Kloster Münchaurach und die Stadt Bamberg.
Die Geschichte vom bösen Vogt
Vor langer Zeit gab es in Weisendorf einen sehr strengen Vogt. Er arbeitete für die Adelsfamilie Seckendorff. Der Vogt war berüchtigt für seine Grausamkeit. Die Bauern mussten für ihn hart arbeiten. Wenn sie zu langsam waren, schlug er sie mit einer Peitsche. Er nahm den Bauern auch viel Getreide und Tiere weg. War etwas nicht perfekt, bestrafte er sie sofort.
Der Plan gegen den Vogt
Zwei junge Männer aus dem Dorf – Jörg und Hannsen – hatten genug. Sie beschlossen, den Vogt zu töten. Eines Nachts beobachtete Jörg, wie der Vogt heimlich zu seiner Freundin ging. Die Freundin war die Tochter eines Schäfers aus Buch.
Die Tat
In einer hellen Vollmondnacht warteten Jörg und Hannsen auf dem Mönchweg. Sie töteten den Vogt. Danach wussten sie nicht, wohin mit der Leiche. Der Badweiher war zu gefährlich, denn dort hätte man die Leiche später gefunden. Stattdessen vergruben sie den Körper in einer Grube nahe dem Vogelherd. Die Stelle war voller Dornen und Brennnesseln.
Das Geheimnis wird entdeckt
Als der Vogt verschwand, wunderte sich das ganze Dorf. Niemand wusste, was passiert war. Später fanden Kinder in der Nähe der Grube eine Jacke mit glänzenden Knöpfen. Über der Grube flogen viele Krähen. So merkten die Leute: Hier lag der tote Vogt.
Das Ende der Geschichte
Die Behörden untersuchten den Fall. Ein Polizist aus Herzogenaurach nahm die Jacke als Beweis mit. Aber Jörg und Hannsen waren längst weg. Niemand fand sie je wieder. Der Kreuzstein am Mönchweg erinnert noch heute an diese Geschichte.
Zitiert nach: Friedrike Pfeiffer: Weisendorfer Bote 1989 - mit Perplexity überarbeitet (KI)
Der erschlachene Vogt vo Weisndorf
Am Mönchweg in Weisndorf, der vom Gloster Münchaurach nach Bamberch führde, stehd a Greuzschdaa.
Folchende Geschichd erzähld ma sich dazu: In der Zeid, als das adeliche Gschlechd derer vo Seggndorff die Herrn vo Weisndorf warn, soll a Vogd das Regimend gführd ham, der vo alle Underdanen sehr gfürchdt wor. Beim Frondiensd bei der Ernde auf die herrschafdlichn Feldern kannde er kei Erbarmen. Immer ging ihm die Ärbed zu langsam voran.
Auf seim Gaul dauchde er blödzlich bald hier bald da auf. Wenn er jemandn erwischde, der sich grade edwas ausruhde, dann schlug er gnadnlos mid seiner Reidbeidschn zu. Und wehe, wenn bei der Zins- und Güldabgab a boar Körnla fehldn. Auch die Henna, die jährlich zur Fasdnachd abglieferd wern mussdn, erschienan dem Vogd gor zu macher. Kei Wunner, dass er bei den Underdanen verhassd wor.
Für zwaa junga Burschn, den Jörg und den Hannsn, stand fesd: Der Vogd muss weg! Jörg, der bei seine Eldern im Häusla am Badweiher wohnde, hadde bemergd, dass manchmal jemand in der Nachd aufm Mönchweg zu Fuß nach Buch schlich. Aamol in aaner Vollmondnachd hadde Jörg die Gschdald erkannd. Es war der Vogd, der ned auf seim Gaul daher griddn kam, sondern auf leisen Sohln zu seim Liebchen, aner Schäfersdochder, nach Buch schlich.
Es war kei Broblem dem Vogd in der Nachd am Mönchweg aufzulauern…. Die Leich versengdn die zwaa ned mit am Schdaa bschwerd im Badweiher, denn dord wär sie beim nächsdn Abfischn gfunna worn, sondern vergruben sie in der Loddergrum nahe dem Voglherd zwischen Dornengstrübb und Brennnesseln. Des ganze Dorf rädselde über das Verschwinden des Vogds. Alle möglichn Mudmaßungen über sein Abwesenheid machdn im Dorf die Rund.
Da berichdedn Kinner, die bei der Loddergrum spieldn, vo die viela Krähn, die dord worn. Auch haddn die Kinner a Jaggn mid glänzenda Knöbf gseng. Bald stand fesd, dass es sich um die sterblichn Überresde des gfürchdedn Vogds handeln mussde. Der Amdsknechd vo Herzogenaurach kam und nahm vo dem Gedödedn des Leibzeichn zur Klageerhebung. Jörg und Hannsen haddn sich derweil ausm Staub gmachd.
Zitiert nach: Friedrike Pfeiffer: Weisendorfer Bote 1989 - ins Fränkische übertragen (eigene Übertragung)
