Gleichstellung in Corona-Zeiten

06. Juli 2020: Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Erlangen-Höchstadt tagte virtuell mit bayerischen Kollegeninnen und Kollegen
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Erlangen. Wie wirken sich Kontaktbeschränkungen, soziale Isolation, Homeoffice und Homeschooling auf den Alltag von Frauen aus? Damit beschäftigen sich auch die Gleichstellungsstellen. Einmal im Jahr lädt die Die Landesarbeitsgemeinschaft der bayerischen Gleichstellungsstellen (LAG) zu einer gemeinsamen Sitzung – dieses Jahr coronabedingt im virtuellen Raum. Fachlichen Input lieferten die Gleichstellungsbeauftragten selbst, Trainerin Susanne Westphal vom Institut für Arbeitslust, Dr. Christiane Nischler-Leibl und Ariane Wissmeier-Unverricht vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales. Hauptthemen waren Auswirkungen der Coronakrise auf den Alltag von Frauen und auf die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten, der sich vermehrt abzeichnende Rollback in Bezug auf die Geschlechterrollen und das Thema Häusliche Gewalt.  Die LAG ist ein bayernweites Bündnis kommunaler Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten aus Städten, Gemeinden und sonstigen kommunalen Gebietskörperschaften. Sie vertritt derzeit über 100 Mitglieder.

Frauen von Krise besonders betroffen
Wie die Sprecherinnen der LAG bereits in einem Schreiben an den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder betont haben, dürfe die Coronakrise mit den Vielfachbelastungen für Familien nicht zu einer Krise für Frauen werden und zu alten und einschränkenden Rollenmustern zurückführen. Denn gerade die Coronazeit mache weiterhin bestehende Ungleichverhältnisse zusätzlich deutlich und verstärkt diese sogar.  Insbesondere sind in diesem Zusammenhang seien politische Lösungen zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf unverzichtbar. Zudem sind die Arbeitsbedingungen in systemrelevanten Berufen, die vielfach Frauen ausüben, zu verbessern. Auch steigt durch die Krise die Gefahr für Gewaltbetroffenheit von Frauen, Dies erfordert ein erhöhtes Beratungsangebot und einen Austausch mit den Hilfesystemen.

Ansprechpartnerinnen in Stadt und Landkreis
Die Gleichstellungsstelle des Landkreises Erlangen-Höchstadt bietet Beratungen in vielen geschlechtsspezifischen Lebenslagen, auch in der Corona-Pandemie. „Bei Fragen rund um Gleichstellung können sich betroffene Bürgerinnen und Bürger jederzeit an mich wenden“, sagt Claudia Wolter, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Erlangen-Höchstadt. Sie ist am besten per E-Mail erreichbar unter gleichstellung@erlangen-hoechstadt.de. Die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Erlangen, Katharina Pöllmann-Heller und Christina Nießen Straube, unter gleichstellungsstelle@stadt.erlangen.de.