Jugendarbeit

Die Kinder- und Jugendarbeit ist eine Leistung nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz und unverzichtbarer Bestandteil des örtlichen Gemeinwesens und des Erziehungs- und Bildungsbereiches. In Bayern sind die Gemeinden vorrangig zuständig für die Schaffung und Förderung der örtlichen Angebote in diesem Bereich. Die Kommunale Jugendarbeit ist eine Fachgruppe im Amt für Kinder, Jugend und Familie des Landratsamtes und nimmt in enger Abstimmung mit den Gemeinden und den freien Trägern, wie Jugendverbände und Sportvereine, die Aufgabe war, dass die Angebote, Dienste und Einrichtungen zielgerichtet und rechtzeitig zur Verfügung stehen. Darüber hinaus bietet die Kommunale Jugendarbeit eigene Angebote im Bereich Ferienerholung, Kinder- und Jugendschutz, aufsuchende Jugendarbeit und geschlechtsspezifische Jugendarbeit an. Ein Teil der Aufgaben der Kinder- und Jugendarbeit ist auf den Kreisjugendring Erlangen-Höchstadt (KJR) übertragen und wird von diesem in eigener Zuständigkeit wahrgenommen.

Leistungs- und Aufgabenbereiche

Eine der Hauptaufgaben der beiden Kreisjugendpfleger des Landkreises Erlangen-Höchstadt ist die Beratung der Gemeinden und der dort tätigen hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Jugendarbeit, sowie der Bürgermeister und Jugendbeauftragten. Hierzu gehören auch die Weiterentwicklung von Einrichtungen und Veranstaltungen sowie die Begleitung und Moderation von Mitwirkungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen im Gemeinwesen. Einmal monatlich findet ein Treffen aller Fachkräfte in der Jugendarbeit der Kommunen statt, welches von den Kreisjugendpflegern durchgeführt wird.

Der präventive Kinder- und Jugendschutz ist eine Querschnittsaufgabe der Jugendarbeit. Gerade die Jugendphase ist bestimmt durch Ausprobieren, Experimentieren, Neugierde und Spaß am Unbekannten. Mit gezielten Angeboten werden Jugendliche darin bestärkt, Gefährdungsfelder kennenzulernen und eigene Stärken und Schwächen einschätzen zu lernen. So sollen sie befähigt werden, mit Risiken und Gefahren umgehen zu können. Zum präventiven Kinder- und Jugendschutz gehören erzieherische und bildende Maßnahmen aber auch der ordnungsrechtliche Jugendschutz: Das heißt, dass bei allen Aktivitäten der Jugendarbeit die gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz der Jugend eingehalten werden müssen. Das bezieht sich selbstverständlich auch auf alle kommerziellen Angebote für Kinder- und Jugendliche.

Kinder und Jugendliche sind oft auch im öffentlichen Raum, auf Spielplätzen, Marktplätzen und vor Supermärkten anzutreffen. Dort finden Sie eine Bühne zur Selbstdarstellung ihrer Jugendkulturen und eine Abgrenzung zur Welt der Erwachsenen. Dabei kommt es auch schon mal zur Konfrontation und zu Konflikten. Diese Teilhabe der Jugendlichen im öffentlichen Raum ist allerdings eine elementare Bedingung für eine erfolgreiche Integration der Jugend in das Gemeinwesen. Die Mitarbeiter der aufsuchenden Jugendarbeit sehen es als Ihre Aufgabe an, genau dort Kontakt mit den Jugendlichen aufzunehmen, Hilfe anzubieten und gegeben falls zu vermitteln.

Jungenarbeit hat zum Ziel, Jungen darin zu unterstützen, eine Geschlechtsidentität zu entwickeln. Durch die Veränderungen des Rollenverständnisses als Mann in unserer Gesellschaft ist es geboten,  Jungen Orientierung zu geben und Sie bei dieser Auseinandersetzung reflektiert zu unterstützen. Dazu sind Männer wichtig und notwendig. Die Entwicklung einer Geschlechtsidentität über die Identifikation mit Männern ist für Jungen auch deshalb bedeutend, weil die männliche Sozialisation im Kindergarten-, Vor- und Grundschulalter im Wesentlichen ohne Männer (Väter, Erzieher, Pädagogen) stattfindet. Im Landkreis Erlangen-Höchstadt gibt es daher einen Arbeitskreis "Jungenarbeit" der von der Kommunalen Jugendarbeit des Landkreises organisiert wird. Der Arbeitskreis bietet Beratung, Unterstützung, Fortbildungsangebote und konkrete Projekte mit Jungs und jungen Männern an.

Dem Landkreis Erlangen-Höchstadt liegt das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ sehr am Herzen. „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist ein Projekt von und für SchülerInnen. Es bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, das Klima an ihrer Schule aktiv mitzugestalten, in dem sie sich bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt wenden. Es ist das größte Schulnetzwerk in Deutschland. Ihm gehören über 1300 Schulen an, davon über 200 in Bayern. Die Kommunale Jugendarbeit bietet den Aktionsgruppen in den Schulen des Landkreises organisatorische und auch finanzielle Unterstützung bei konkreten Projekten in der Schule oder außerhalb der Schule an.

Der Ferienpass ist ein Serviceangebot für Kinder und Jugendliche von 6 bis 16 Jahren. Das Angebot besteht aus einem Gutscheinheft für verschiedene Freizeiteinrichtungen in der Metropolregion mit Gültigkeitszeitraum 1.Juli bis  Ende der Sommerferien. Mit den Gutscheinen können Einrichtungen umsonst oder ermäßigt besucht werden. Zusätzlich werden in den Sommerferien zahlreiche Tagesfahrten und Kurse angeboten. Ab dem Jahr 2013 gibt es spezielle Angebote für Jugendliche! Der Ferienpass ist für 5,00 Euro bei verschiedenen Schulen, bei den Gemeindeverwaltungen, in den Jugendtreffs und in der Geschäftsstelle des Kreisjugendrings erhältlich.

Neben dem Ferienpass des Landkreises bietet der Kreisjugendring Erlangen-Höchstadt in den Ferien regelmäßig Freizeiten für Kinder und Jugendliche an. Traditionell ist hierbei die dreiwöchige Kindererholung auf der Insel Sylt in den Sommerferien.Eine Zusammenstellung von weiteren Angeboten von freien Trägern im Großraum Nürnberg/Fürth/Erlangen findet sich unter www.jugendinformation-nuernberg.de 

Der Landkreis Erlangen-Höchstadt fördert und unterstützt die freien Träger der Kinder- und Jugendarbeit. Nach dem Grundsatz der Subsidiarität sollen junge Menschen sich nach eigenen Regeln selbst organisieren und ihre Sport-, Freizeit- und Bildungsveranstaltungen durchführen. Förderungen gibt es für den Einsatz von Übungsleitern im Sport, für die regelmäßige Arbeit mit jungen Menschen, für Veranstaltungen und Projekte, sowie für Baumaßnahmen. Für die Förderung ist in der Regel die Mitgliedschaft im Jugendring oder die Anerkennung als freier Träger der Jugendhilfe erforderlich. Für besondere Projekte der Jugendarbeit sind auch die Gemeinden antragsberechtigt.

Unterstützung erfährt die Jugendarbeit auch durch den Verleih von Geräten und Materialien. Ein Teil der Materialien wird über den Spielepool des Landkreises ausgegeben, der größere Teil über die Geschäftsstelle des Kreisjugendrings ERH. Ein Verleih an Privatpersonen ist leider nicht möglich.

Die Jugendleiter-Card steht für eine gute Ausbildung der Jugendleiterinnen und Jugendleiter nach bundesweit einheitlichen Qualitätsstandards. Insgesamt engagieren sich in unserem Landkreis ca. 2000 Menschen ehrenamtlich im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit als Gruppen- bzw. Übungsleiter oder in der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Dem Landkreis ist es ein Anliegen, dass dieser Personenkreis Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten angeboten bekommt und möglichst viele die Juleica beantragen. Jede/r Jugendleiter/in mit gültiger Juleica erhält vom Landkreis pro Jahr eine Pauschale in Höhe von 50,00 Euro als Anerkennung für die geleistet Arbeit.

In den Sportvereinen werden am meisten Kinder und Jugendliche gut aufgehoben und betreut. Dem Landkreis liegt daher die Unterstützung der Sportvereine sehr am Herzen. Nur in gut aufgestellten Organisationen mit qualifizierten Ehrenamtlichen kann Jugendarbeit wachsen und gedeihen.Der Landkreis bietet daher neben der Förderung auch die Durchführung von Ehrungen im Sport, das Sportakulum, weitere Veranstaltungen und natürlich Beratung an.

Ansprechpartner

Name Telefon Telefax Zimmer
Löchle, Kristin
09131 803 1525 09131 803 491525 3.46 - 3. OG
Böhm, Klaus
09131 803 1529 09131 803 491529 3.46 - 3. OG
Goßler, Traugott
09131 803 2510 09131 803 492510 3.47 - 3. OG
Höppner, Helge
09131 803 1530 09131 803 491530 3.51 - 3. OG