Geschützte heimische Tier- und Pflanzenarten
Ob blau gefärbtes Moorfroschmännchen oder Silbergras: Es sind die Tiere oder Pflanzen, die eine bestimmte ökologische Nische besetzen und die Einzigartigkeit einer Lebensgemeinschaft widerspiegeln. Sie stellen für das Gebiet etwas Besonderes und Seltenes dar und spiegeln stellvertretend für andere Arten die Ansprüche an bestimmte Lebensräume wider.
Hilfe für Kiebitze
Der Bund Naturschutz, Kreisgruppe Höchstadt Herzogenaurach, will dem Artensterben der Kiebitze im Landkreis entgegenwirken und bittet Bürgerinnen und Bürger, das Helfernetzwerk im Frühjahr aktiv zu unterstützen, um den gefährdeten Wiesenbrütern ihren Lebensraum zurückzugeben.
Informationen zu der Aktion finden Sie hier.
Interessierte melden sich bitte bis beim BN Herzogenaurach.

Zum Lebensraum des Bibers im Landkreis Erlangen-Höchstadt zählen neben den zahlreichen Fließgewässern auch die vielen Teiche. Dort kann es zu schweren Schäden an den Teichbauten (Dämme, Ufern usw.) und an den Zu- und Abläufen (Dammbau) kommen.
Steckbrief
- Der Biber ist das zweitgrößte Nagetier der Erde
- Körperlänge: bis zu 1,3 m, davon 30 cm beschuppter Schwanz, "Kelle" genannt
- Gewicht: bis 30 kg
- Sein Fell ist ein extrem dichter Pelz aus Grannenhaar und Unterwolle. Es wird regelmäßig gefettet. Die Pelzjagd war verantwortlich für das Aussterben des Bibers in Mitteleuropa.
- Alter: bis zu 10 - 15 Jahre alt
- Der Biber ist ein reiner Pflanzenfresser. Er ernährt sich von bis zu 300 Pflanzenarten, bevorzugt Weichhölzer
- Mit seinen orangefarbenen, meißelartigen und ständig nachwachsenden Schneidezähnen kann er auch stärkste Bäume fällen
- Lebensweise: Biber leben in Einehe zusammen mit zwei Generationen Jungtieren. Ältere Jungtiere werden vertrieben und suchen sich eigene Reviere.
- Lebensraum: Jede Familie besetzt ein Revier von 1 - 2 km Flusslänge (vorzugsweise langsam fließende oder stehende Gewässer), das gut strukturiert sein muss (Bäume, Sträucher usw.).
- Reviere werden mit dem sogenannten "Bibergeil" markiert. Im Revier werden ein oder mehrere Baue zum Wohnen angelegt, die entweder in 80 cm Tiefe in die Uferböschung gegraben werden oder als "Biberburg" sichtbar sind. Reicht der Wasserstand nicht aus, baut der Biber einen Damm und staut das Gewässer.
Bitte beachten Sie, dass der Biber und seine Lebensstätten nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt sind. Zuwiderhandlungen, dazu zählt beispielsweise auch das Beseitigen von Dämmen oder Biberburgen, sind mit empfindlichen Strafen belegt. Bitte informieren Sie bei Problemen mit dem Biber einen der beiden Biberberater. Er stimmt das weitere Vorgehen mit der Naturschutzbehörde ab.
Untere Naturschutzbehörde
Seit dem 1. September 2006 liegt die naturschutzfachliche und -rechtliche Zuständigkeit bei der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt.
Ehrenamtliche Biberberater
Die ehrenamtlich tätigen Biberberater, Herr Lorenz Möhring (Telefon: 0163/4243120), Herr Heinrich Dietsch (Telefon: 0160/92577710) und Wilfried Schwarz (Telefon: 0151/20570787), sind bei Problemen vor Ort gerne behilflich. Sie stehen in engem Kontakt mit der Naturschutzbehörde.
Hinweis
Schutzmaßnahmen an Teichen, die vom Biber beschädigt wurden, sind über das Landschaftspflegeprogramm förderfähig.





Die Knoblauchkröte zählt zu den seltenen Amphibienarten im Landkreis. Vor allem die Veränderungen ihrer Laichgewässer, wie Tümpel oder strukturreiche Teiche, führten zu großen Verlusten in den Populationen. Auch die Besiedelung sandiger Ackerflächen ist mit erheblichen Gefahren für die Tiere verbunden. Das Tier zählt zur Gattung der Schaufelkröten. Sie werden 50-60 mm groß, die Haut ist mit kleinen Warzen bedeckt und mit einem Muster aus grau-braunen Bändern und dunklen Flecken sowie roten Punkten an der Seite versehen. Die Unterseite ist hell. Der Name kommt von einem Sekret, das die Tiere bei Gefahr ausstoßen. Es riecht entfernt nach Knoblauch.
Die Knoblauchkröte war „Lurch des Jahres 2007“. Sie gilt in Bayern als „stark gefährdet“ (Rote Liste 2), ist in den Anhängen II und IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie aufgeführt und nach Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt.
Viele der Nachweise von Knoblauchkröten gehen auf die Feststellung von Paarungsrufen in der Dämmerung oder der sehr großen Kaulquappen zurück. Die tatsächliche Populationsgröße gibt diese Feststellung aber nicht wieder. Diese lässt sich am besten durch mobile Amphibienschutzzäune, wie sie entlang von Straßen während der Amphibienlaichzeit verwendet werden, bestimmen.
Im Bereich der landkreiseigenen Stephaniter Weiher gab es in der Vergangenheit Nachweise der Knoblauchkröte. Um die genaue Populationsgröße festzustellen, wurden 2005 weitergehende Untersuchungen durchgeführt: Knoblauchkröte



Im Frühjahr 2016 hat erstmals ein Paar Seeadler im Landkreis Erlangen-Höchstadt erfolgreich gebrütet und konnte einen Jungvogel aufziehen. Dieses Ereignis gilt als kleine Sensation für den Aischgrund, denn der stattliche Vogel mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,40 Metern und einem Gewicht bis zu 7 Kilogramm gilt in Deutschland immer noch als Rarität.
Nahrung
Der Seeadler ist der größte heimische Raubvogel. Im Gegensatz zu seinem kleineren Verwandten, dem Fischadler, frisst der Seeadler nicht nur Fische, sondern auch Wasservögel aller Arten. Neben Blässhühnern, jungen Graugänsen und jungen Schwänen sind es vor allem Kormorane, die zur Leibspeise des Seeadlers gehören. Auch Aas verschmäht er nicht. Natürlich fällt ihm auch der eine oder andere Karpfen oder Hecht zum Opfer, aber das ist eher die Ausnahme.
Lebensraum
Die Balz des Seeadlers beginnt bereits im Januar. Das aischgründer Paar hat sich als Horstplatz ein Rabennest in der Krone einer alten, hohen Kiefer ausgesucht. Dieses diente als Unterlage für das eigene Nest. Seeadlerhorste können gewaltige Ausmaße von bis zu 2 Metern und 600 Kilogramm erreichen.
Die Brut beginnt Mitte Februar bis Mitte März, wobei das Gelege aus bis zu 3 weißen Eiern bestehen kann. Nach 36-38 Tagen schlüpfen die Jungvögel.
Erwachsene Seeadler sind Standvögel, d.h. sie bleiben das ganze Jahr über im Revier. Die Jungvögel werden noch eine ganze Zeit lang am Horst geduldet, müssen dann aber ein eigenes Revier erkunden.
Bedrohungen
Die größte Gefahr für den Greifvogel ging schon immer vom Menschen aus. Als letztes Glied in der Nahrungskette starben Adler auf Grund einer hohen DDT-Belastung oder durch aufgenommenes Bleischrot in geschossenen Wasservögeln. Auch Störungen am Horst durch den Menschen sind eine ernste Gefahr. Um solche Störungen möglichst zu unterbinden, kümmern sich ehrenamtliche Horstbetreuer um den Brutplatz. Auch der Forstbetrieb Forchheim, in dessen Waldfläche sich der Horst befindet, unterstützt die Schutzbemühungen tatkräftig.






Der Moorfrosch gilt in Bayern noch immer als „vom Aussterben bedroht“. Glücklicherweise hat sich sein Bestand im Aischgrund aber auf Grund der langjährigen Bemühungen, seine Lebensräume im Rahmen des Moorweiherprojektes zu verbessern, deutlich erhöht.
Der Moorfrosch zählt zur Familie der Echten Frösche (Ranidae) und wird den Braunfröschen zugeordnet.
Steckbrief
- Größe: bis 7 cm
- kurze, spitze Schnauze, weißer, ungefleckter Bauch und häufig einen dreifarbigen (schwarz – braun – schwarz) Rückenstreifen.
- Während der Paarungszeit färben sich die männlichen Frösche blau
- Außerhalb der Paarungszeit sind beide Geschlechter braun gefärbt (Der Moorfrosch ist leicht mit dem Grasfrosch zu verwechseln, dessen heller Bauch aber stets gefleckt ist. Auch die Grasfrosch-Männchen können blau-grau gefärbt sein)
- Lebensraum: Feuchtgebiete, z. B. Flachmoore, Erlenbruchwälder, Verlandungsbereiche von Teichen oder Nasswiesen.
Die Laichzeit des Moorfrosches beginnt in der Regel nach der Laichzeit des Grasfrosches, je nach Witterung etwa Mitte März. Oft laichen beide Arten aber auch gleichzeitig, wobei die Laichballen des Grasfrosches deutlich größer sind. Bevorzugt werden seicht überstaute Teichflachmoore oder Seggenriede in den Verlandungszonen von Teichen. Die Intensität der Blaufärbung der Männchen hängt stark von der Wassertemperatur ab: je wärmer das Wasser, desto kräftiger die Blaufärbung.
![Moorfosch_Maennchen1[1]](/media/1211/moorfosch_maennchen1-1.jpg?center=0.50251256281407,0.386666666666667&mode=crop&width=400&height=220)
![Moorfosch_Weibchen[1]](/media/1212/moorfosch_weibchen-1.jpg?anchor=center&mode=crop&width=400&height=220)
![Moorfroschpaar2[1]](/media/1213/moorfroschpaar2-1.jpg?anchor=center&mode=crop&width=400&height=220)
![Moorfosch_Laichgewaesser[1]](/media/1210/moorfosch_laichgewaesser-1.jpg?anchor=center&mode=crop&width=400&height=220)
Die Sicherung, Pflege und Entwicklung ökologisch hochwertiger Biotope oder Biotopkomplexe ist eine der grundsätzlichen Aufgaben des Naturschutzes. Sie bedürfen immer einer Abstimmung der Beteiligten (Grundeigentümer, Träger, Landschaftspflegeverbände, usw.). Ziel der Projekte ist es, gemeinsam ein Biotopmanagement zugunsten bedrohter Arten oder Lebensräume zu erarbeiten. Ist dieses Ziel erreicht, kann damit begonnen werden, ein neues Projekt umzusetzen.
Solche Projekte tragen nicht nur dazu bei, die Biodiversität (Biologische Vielfalt) in den jeweiligen Lebensräumen zu sichern. Die Biologische Vielfalt zu erhalten ist auch ein gesellschaftspolitisches Anliegen, welchem die erfolgreiche Umsetzung der Projektstrategien gerecht wird. Hier gilt insbesondere: „Tue Gutes und sprich darüber!“ Die Öffentlichkeitsarbeit ist eines der wichtigsten Standbeine der Projekte. Gerne können Sie uns Sichtungen der Tiere unter dem angegebenen Kontakt melden.
Ansprechpartner
Name | Telefon | Telefax | Zimmer | |
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Dipl. Biol.
Marabini,
Johannes
|
09193 20 1720 | 09193 20 491720 | 213 | johannes.marabini@erlangen-hoechstadt.de |
Krivic,
Anton
|
09193 20 1719 | 09193 20 491719 | 213 | anton.krivic@erlangen-hoechstadt.de |